Turn-Präsident Gandi: Nur vier Turner in Olympia-Teams
Montpellier (dpa) - Der scheidende Präsident des Turn-Weltverbandes FIG, Bruno Gandi, will durchsetzen, dass die Teamstärke der Riegen von den Olympischen Spielen in Tokio 2020 an von fünf auf vier Athleten verkleinert wird.
Über seinen Vorschlag sollen die 43 Mitglieder des FIG-Councils auf ihrer Tagung am 22. und 23. Mai in Melbourne entscheiden. „Das wird eine spannende Sitzung mit richtungweisenden Beschlüssen“, kündigte Georges Guelzec, Präsident des Europäischen Verbandes UEG, bei der EM in Montpellier an. Der Franzose möchte bei den Wahlen 2016 Grandi als FIG-Präsident beerben und hatte bei der EM seine Kandidatur offiziell bestätigt.
Der am 9. Mai 81 Jahre alte werdende Italiener Grandi führt den Weltverband seit 1996. Er steht für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung. Er erhofft sich von seinem Vorschlag, dass künftig noch mehr Spezialisten aus kleineren Turnnationen bei Olympia dabei sein könnten, wenn die Teamstärken verkleinert werden.
Die Deutschen sind gegen den Vorschlag. „Wir werden sehen, ob Grandi Mehrheiten findet, sein Abschiedsgeschenk durchzusetzen“, sagte Wolfgang Willam, der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB), der auch Mitglied der FIG-Exekutive ist. Für Rio de Janeiro 2016 qualifizieren sich die besten acht Teams der Weltmeisterschaften von Glasgow im Oktober 2015, die restlichen vier Team-Tickets werden bei den vorolympischen Wettkämpfen 2016 in Rio vergeben.