Umfrage-Dämpfer für Hamburger Olympia-Befürworter
Hamburg (dpa) - Die Olympia-Euphorie in Hamburg nimmt ab. Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage sprechen sich 56 Prozent der Bürger für die Bewerbung aus - sieben Prozentpunkte weniger als im September.
Kurz vor der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im Frühjahr für Hamburg als Bewerberstadt für die Sommerspiele 2024 hatten sich noch 64 Prozent pro Olympia entschieden - ein Faustpfand im damaligen Duell mit Berlin.
Dennoch wertete DOSB-Präsident Alfons Hörmann die Ergebnisse der von seinem Verband in Auftrag gegebenen Umfrage positiv. „Die aktuelle Umfrage bestätigt auf erfreuliche Weise, dass die Menschen gerade auch in schwierigen Zeiten bereit und in der Lage sind, die großen Chancen einer Bewerbung (...) zu erkennen und zu nutzen“, erklärte er. Die Befragung in Hamburg war vom 28. Oktober bis 4. November erfolgt - also vor den Terroranschlägen in Paris und nach Beginn der Affäre rund um die Fußball-WM 2006.
Bundesweit wird die Bewerbung laut DOSB-Mitteilung von 60 Prozent begrüßt - sechs Prozentpunkte weniger als zuletzt. Der Anteil derer, die eine Bewerbung nicht befürworten, sei um 11 Punkte auf 35 Prozent gestiegen. Die olympische Idee mit der friedlichen Vereinigung aller Menschen sei die bestmögliche Antwort auf die aktuellen Terroranschläge, sagte Hörmann.
In Hamburg und Kiel läuft noch bis zum 29. November das Olympia-Referendum. Zehn Tage vor dieser Entscheidung haben sich die Befürworter und Gegner in Position gebracht. Die Aktivisten von NOlympia appellierten an die Bürger, gegen das sportliche Großereignis zu stimmen. Der DGB gab keine Wahlempfehlung ab, rief aber dazu auf, sich an der Abstimmung zu beteiligen.