Vesper für „Medaillenkorridore“ statt fester Vorgaben

Hamburg (dpa) - Die umstrittenen Medaillenvorgaben vor Olympischen Spielen könnten durch „Medaillenkorridore“ abgelöst werden.

Man wolle sich „ein wenig lösen von starren Medaillenvorgaben“, sagte Michael Vesper, Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), beim Hamburger Sportgipfel. „Niemand zählt nur Medaillen“, bekräftigte Gerhard Böhm, der Leiter der Sportabteilung im Bundesinnenministerium.

Die bisherige Praxis, die vor London in den Medien auf große Kritik gestoßen war, biete aber eine umfassende Analyse der Leistungen: „In London hat es mehr Finalteilnahmen als in China gegeben“, führte Vesper als ein Ergebnis der Auswertung an.

Für Spitzensportler gäbe es viel zu wenig Unterstützung. „In anderen Ländern schmückt man sich mit Topathleten, wir müssen mit Universitäten diskutieren, ob Prüfungen verschoben werden können. Deutschland hat einen Riesen-Nachholbedarf“, beklagte Vesper.

Ruder-Olympiasieger Eric Johannesen erzählte, dass er Startgebühren bei Weltcups plus Beteiligung für Wettkampfkleidung zahlen müsse. „So arm darf ein Verband nicht sein“, sagte der Hamburger, der auf dem Weg nach Rio der Janeiro in den nächsten zwei Jahren sein Studium als Wirschtaftsingeneur vorantreiben will.