Werbung verboten — Athleten offline

Nicht zu erreichen. Diese Meldung erscheint bei Ole Einar Björndalen. Dabei wäre so ein Besuch doch mal richtig schön gewesen. Natürlich nicht bei ihm zu Hause, das hätte keinen Zweck. Der Norweger ist ja in Sotschi, das ist gemeinhin bekannt.

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Aber wofür gibt es dieses wunderbare Internet, diesen Ort inniger Kontaktaufnahme, wo man auch über Kilometer hinweg die neuesten Informationen austauschen kann?

Aber auch das Internet hat seine Grenzen. Wenn Olympische Spiele anstehen, sind viele Webseiten von Sportlern gesperrt. „Nicht zu erreichen“ steht dann da. Der Grund ist ebenso einfach wie für die Sportler ärgerlich. Bei den Olympischen Spielen ist es den Athleten untersagt, ihre privaten Sponsoren zu präsentieren. Aufnäher auf Kleidung oder Aufkleber auf Helmen müssen entfernt werden. Das Internationale Olympische Komitee besteht darauf, dass nur seine eigenen Geldgeber präsent sein dürfen. Für die Sportler bedeutet das, dass ausgerechnet beim sportlichen Höhepunkt ihre Sponsoren nicht gezeigt werden dürfen.

Das ist ärgerlich. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Paul Berg, der Snowboardcrosser aus Konstanz zum Beispiel, hätte ohnehin nur drei Sponsoren, die auf seiner Kleidung angebracht sind. Ihn trifft es nicht hart. Er ist vielmehr einer der Sportler, die sich noch darüber freuen, mit der offiziellen deutschen Olympiakleidung ausgerüstet zu werden. Neue Kleidung ist immer schön, zumal die aus dem Hause Bogner nicht ganz billig zu erwerben ist. Viele andere Sportler aber trifft das Werbeverbot hart.

Zeitgemäß erscheint es ohnehin nicht mehr. Mal wieder profitiert nur das IOC, während die Sportler ihre eigenen Sponsoren beschwichtigen müssen. Bei der Eröffnungsfeier ging das sogar soweit, dass die Athleten, die mit ihrem Mobiltelefon aus dem Hause Apple Erinnerungsfotos machen wollten, das Markenzeichen abkleben mussten, weil Konkurrent Samsung Unterstützer des IOC ist. Damit die Sportler erst gar nicht auf die Idee kamen, ihr eigenes Apple-Gerät zu benutzen, verteilte Samsung Gratisgeräte unter den Athleten.