Hubertus von Hohenlohe: Das wandelnde Kunstwerk auf Skiern

Hubertus von Hohenlohe singt, fotografiert und ist ältester Teilnehmer in Sotschi.

Foto: Mexican Olympic Committee

Sotschi. Schwarze Hose, breiter roter Kummerbund, kurze, westenförmige Jacke — man muss schon zweimal hingucken, um in dem Mann einen Skifahrer zu erkennen. Bei seinen sechsten Winterspielen will Hubertus von Hohenlohe wieder für einen Hingucker sorgen. 2010 fuhr er in Vancouver als Desperado mit Pistole und Patronengürtel auf dem Skianzug.

Und auch für Sotschi hat sich der 55-jährige Exzentriker etwas einfallen lassen: Als stolzer Mariachi will der Slalomfahrer die Piste hinunterrauschen. Das typische Outfit der mexikanischen Musiker hat Hohenlohe sich diesmal auf den Skianzug schneidern lassen.

Das passt, schließlich ist er der einzige Teilnehmer für Mexiko. Dort ist der Adelige geboren, als Sohn der Agnelli-Nichte Ira Fürstenberg und Alfonso Hohenlohe-Langenburg, damaliger VW-Chef. „Ich will auf den Pisten den bestmöglichen Eindruck von Mexiko hinterlassen“, sagte Hohenlohe. Er selbst hat 1981 den Mexikanischen Skiverband gegründet.

Den „echten Prinz“, wie sich Hohenlohe auf seiner Webseite nennt, bei den Olympischen Spielen als Exot zu bezeichnen, ist zu niedrig gegriffen. Hubertus von Hohenlohe ist eine Art wandelndes Kunstwerk, nicht allein Skifahrer. Er ist Fotograf mit weltweiten Ausstellungen. Als Musiker hat er einen Song geschrieben, den seinerzeit der österreichische Superstar Falco gesungen hat. Sein letztes Lied, das er selbst gesungen hat, hieß „Higher than Mars“ und kam 2013 heraus. Dort singt er „Du machst mich high, higher than Mars“. Und das Album „Spiegelbilder“ schaffte es 2002 immerhin auf Platz 60 der österreichischen Charts.

Mit 55 Jahren ist Hohenlohe der älteste Teilnehmer der Olympischen Spiele. Von den Medaillen ist Hohenlohe weit entfernt — was ihm recht egal ist: „Ich will als bestgekleideter Sportler in die Olympia-Annalen eingehen. Das ist die Medaille, die ich wirklich brauche“, ließ der Prinz vor den Spielen verlauten. Immerhin steht er schon im Guinness-Buch der Rekorde. Als er 2013 in Schladming bei der Ski-WM mitfuhr, war es seine 15. Teilnahme.

Die Mariachi-Musik ist übrigens seit 2011 Weltkulturerbe. Soweit wird es Hohenlohe nicht bringen. Aber für Unterhaltung hat er rund um die Skipisten dieser Welt immer gesorgt.

“ Riesenslalom Mi., 19. Februar, 8 Uhr/ZDF Slalom Sa., 22. Februar, 13.45 Uhr/ZDF