Willi Lemke: Terrorismus darf Sport nicht besiegen
Düsseldorf (dpa) - Terrorismus und einzelne politische Fehler dürften den Sport in seiner Friedfertigkeit und Freundschaftlichkeit nicht besiegen, sagte Willi Lemke, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für Sport, der „Rheinischen Post“.
Bei Olympischen Spielen wie demnächst im russischen Sotschi sieht der einstige Manager des Fußball-Bundesligisten trotz dieser markanten Aussage keine Plattform für politische Themen.
Dennoch sei der Sport nicht unpolitisch: „Ganz und gar nicht. Der Sport an sich ist absolut politisch. Er beruhigt, er lenkt ab, er dient der Gesundheit und reduziert damit die Kosten der Sozialsysteme.“ Aber er könne auch missbraucht werden wie zum Beispiel von den Nationalsozialisten bei den Spielen 1936 in Berlin (Sommer) und Garmisch-Partenkirchen (Winter). „Dagegen muss man sich zur Wehr setzen“, forderte Lemke.
Lemke ergänzte, die hohen Sicherheitsmaßnahmen in Sotschi würden „dieses Fest des Sports“ sehr stören. „Aber das ist der Preis, den wir dafür zahlen müssen, dass es terroristische Gruppierungen gibt. Wir müssen das akzeptieren. Mir ist es lieber, dass jeder dreimal gecheckt wird, bevor er ein Stadion betritt, als dass ein Menschenleben zu beklagen ist.“