Winterspiele 2018 mit finanziellen Problemen
Seoul (dpa) - Massive Sponsoringeinbußen und der Skandal um die Tochter des OK-Chefs Cho Yang Ho haben die Vorbereitungen auf die Winterspiele 2018 in Pyeongchang belastet.
Wie eine öffentliche Untersuchung ergab, wurde in den Jahren 2013 und 2014 nur ein kleiner Bruchteil der erwarteten Sponsoreneinnahmen erzielt. Demnach konnte das Organisationskomitee POCOG in diesem Jahr 25,9 Millionen Euro und im vergangenen Jahr überhaupt nichts von externen Geldgebern generieren. Veranschlagt waren ursprünglich 130 und 501 Millionen Euro für 2013 und 2014. So mussten die Veranstalter bereits 139 Millionen Euro mehr an Krediten aufnehmen als geplant.
Dazu wachsen in Südkorea die Sorgen, dass Cho seinen Posten als Präsident des Organisationskomitees räumen und dies weitere finanzielle Folgen haben könnte. Hintergrund ist der Skandal um dessen älteste Tochter Cho Hyun Ah. Sie hatte ihren Job als Vizepräsidentin bei der Fluggesellschaft Korean Air abgeben müssen, nachdem es auf dem John F. Kennedy Flughafen in New York zu einem Vorfall gekommen war. Cho hatte kurz vor dem Start veranlasst, dass die Maschine an das Gate zurückkehrt, weil sie Macadamia-Nüsse in einer Papiertüte und nicht auf einem Teller serviert bekam.
Der Chefflugbegleiter musste daraufhin das Flugzeug verlassen. Cho Yang Ho, der als Chef der Korean Air für das Organisationskomitee als wichtiger Verbindungsmann zur Wirtschaft fungiert, betonte allerdings, dass er seinen OK-Job als öffentliche Pflicht ansehe.