Verantwortung für Spielflächen in Grevenbroichs Quartieren übernehmen Spielplätze brauchen neue Paten

Grevenbroich. · Die Stadt sucht Menschen, die sich um die Spielplätze kümmern. Von ihnen habe es in den 90er-Jahren noch mehr gegeben.

Michael Heesch, Hilde Seuring, Ursula Kwasny und Christian Abels (v. l.) hoffen auf Helfer aus der Nachbarschaft.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Insgesamt 89 Spielanlagen, Bolzplätze, Skateranlage und Bikerpark inklusive, betreut die Stadt. Für viel Geld werden Flächen umstrukturiert und aufgehübscht. Damit diese Plätze lange in einem guten Zustand bleiben, ist Betreuung nötig. Sogenannte Spielplatzpaten sollen dabei helfen. Um sie zu finden, startet die Jugendförderung jetzt eine Offensive.

„Bis in die 90er Jahre hatten wir Spielplatzpaten, die wertvolle Arbeit geleistet haben“, erinnert sich Diplom-Sozialarbeiterin Hilde Seuring. „Das soll nun wiederbelebt werden.“ Dabei verfolgen die Verantwortlichen der Stadt zwei Ziele: die Stärkung der Spiel- und Freizeitflächen sowie bürgerschaftliches Engagement zu fördern, wie Erster Beigeordneter Michael Heesch zusammenfasst. „Wir brauchen Kümmerer“, beschreibt er Menschen, die als Eltern oder Großeltern mit ihrem Nachwuchs selbst Spielanlagen in ihrem Quartier aufsuchen und an deren Erhalt interessiert sind, „sich mit den Spielplätzen identifizieren“, wie Christian Abels, Chef der Jugendförderung, formuliert.

„Sie sollen als so etwas wie Mittler zwischen Quartier und Verwaltung sein, Rückmeldung geben, wenn etwas kaputt geht“, werden Leute mit „kommunikativen Fähigkeiten“ gesucht. Ein erster Info-Abend zum Thema findet Montag, 26. November, 18 Uhr in der Alten Feuerwache statt.

Es gibt zwar schon Interessenten, aber bisher noch keine Zusagen

Zum Start ist quasi das komplette Netzwerk, über das die Einrichtung verfügt, zu Schulen, Kitas, Jugendverbänden und Sportvereinen eingeladen worden. „Auch, weil jede einzelne Adresse ein eigenes Netzwerk hat“, wie Hilde Seuring weiß. Auf diese Multiplikatoren hofft die Stadt, bislang gäbe es zwar einige Interessenten, wirkliche Patenschaten wurden offiziell bislang nicht eingegangen.

Spielplatzpaten als Einzelpersonen oder Bürgerverein, Schulklasse oder im nachbarschaftlichen Verbund jetzt zu finden, ist wichtig, weil derzeit in die Jahre gekommene Plätze auf Vordermann gebracht werden, also der optimale Zeitpunkt zum ehrenamtlichen Aufpassen ist. Ein Beispiel ist der Spielplatz Am Alten Hof, „unser Leuchtturmprojekt“, wie Ursula Kwasny von der Bürgerstiftung erklärt. Ihn „frisch und tauglich“ zu machen, wäre ohne Einsatz der Bürgerstiftung kaum gelungen. „Im Ergebnis ist er jetzt fast ein Mehrgenerationenplatz“, beschreibt Michael Heesch die Aufenthaltsqualität.

Es geht nicht nur um
die Pflege der Spielplätze

Verantwortungsbewusstsein für „ihre“ Plätze zu fördern, Bürger für ihren Ortsteil zu sensibilisieren, damit das soziale Miteinander zu intensivieren und die Plätze selbst attraktiv zu gestalten und zu erhalten, sind Ziele der Spielplatzpatenschaften. Die ehrenamtliche Aufgabe können alle übernehmen, die „gemeinsam mit Nachbarn den Spielplatz als Kommunikations- und Treffpunkt entwickeln möchten“, führt Michael Heesch aus.