14-jährige Schützin düpiert Weltelite - Dorjsuren stark
München (dpa) - Dauerbrennerin Munkhbayar Dorjsuren geht entschlossen ihrer siebten Olympia-Teilnahme entgegen. Die Wahl-Münchnerin hat ihr Missgeschick bei den Spielen 2012 in London verdaut und ist wieder angriffslustig.
„Das hat schon viele Monate gedauert, doch jetzt will ich unbedingt nach Rio“, meinte die gebürtige Mongolin am Pfingstmontag nach ihrem zweiten Platz beim Weltcup in München.
Im neuen Finalmodus mit der Sportpistole über die 25-Meter-Distanz musste die 44-Jährige ausgerechnet gegen ihre mongolische Freundin Gundegmaa Otryad antreten, mit der sie in London noch gemeinsame Trainingseinheiten absolvierte. Mit 0:8 hatte sie im direkten Duell auf der Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück deutlich das Nachsehen, haderte zudem noch mit der neuen Regelung der Gold- und Bronze-Duelle.
Rückblick 2012: Ein klemmender Repetierschlitten bei ihrer Sportpistole kostete Dorjsuren die Finalteilnahme und auch die dritte Olympia-Medaille. „Leider ist mir so etwas in meinem ganzen Leben noch nicht passiert. Und ich schieße schon ein halbes Leben lang“, sagte sie damals. Stinksauer und mit versteinerter Miene verließ sie damals die olympische Schießanlage - ihre sportliche Zukunft war gefährdet.
Ebenfalls stark zurückgemeldet hat sich Gewehrschützin Barbara Engleder. Nach einjähriger Baby-Pause präsentierte sie sich bei über 30 Grad Celsius in dicker Leder-Kombi absolut cool. Mit 419,9 Ringen zog die Weltmeisterin von 2010 als Beste ins Finale ein. Führte dort auch nach der ersten Serie, bis die Konzentration nachließ. „Es war schon echt brutal, vor dem Finale die vom Vorkampf feuchten Handschuhe wieder anzuziehen“, meinte die 31-jährige Schützin nach ihrem fünften Platz.
So konnte sie entspannt das packende Luftgewehr-Finale der Frauen verfolgen. Immerhin endete es mit einer Sensation: Die erst 14-jährige Weltcup-Debütantin Martina Lindsay Veloso aus Singapur setzte sich nach gut einer Dreiviertelstunde mit nur 0,3 Zählern Vorsprung gegen die Tschechin Katarina Emmons, 2008 Olympiasiegerin in Peking, durch. Dritte wurde die Serbin Andrea Arsovic.
Ein bemerkenswertes Debüt gab Kleinkaliber-Spezialist Daniel Brodmeier bei den Luftgewehr-Schützen. Auf Anhieb erreichte der Olympia-Fünfte aus Niederlauterbach das Finale der besten Acht und wurde hinter Michael Janker aus Hofstetten Siebter. Im Doppeltrap verpasste Andreas Löw aus Weinberg das Finale. In der Qualifikation kam der Weltmeisterschafts-Zweite von 2011 auf 145 Scheiben und verfehlte das Finale der besten Sechs um nur eine Scheibe.