Rath und Totilas gewinnen auch Grand Prix Special
Wiesbaden (dpa) - Matthias Rath und sein Millionen-Hengst Totilas sind auf dem besten Weg zurück in die Weltspitze. Bei seinem ersten Turnierstart seit zwei Jahren beeindruckte das Dressur-Paar am Pfingstwochenende in Wiesbaden Zuschauer, Richter und Konkurrenten.
Mit Klasse-Noten deutlich über 80 Prozentpunkten im Grand Prix und Grand Prix Special empfahlen sich der 14-jährige Rapphengst und sein Reiter für die Weltreiterspiele im August/September in der Normandie. Doch der 29-jährige Rath dachte schon weiter: „Wenn wir das die nächsten vier Jahre so halten können, ist das nicht so schlecht.“
Zunächst steht erst einmal in drei Wochen die WM-Sichtung im saarländischen Perl-Borg an, dann folgt das CHIO in Aachen. In dieser Form sind die beiden Rückkehrer auf jeden Fall Kandidaten für das WM-Team.
Er habe nie daran gezweifelt, dass Totilas in den Turniersport zurückkehren werde, sagte Rath. Es habe eben länger gedauert, bis der Hengst sich wieder auskuriert habe. Einen besonders großen Druck habe er in Wiesbaden nicht gespürt: „Er ist so genau so hoch wie in den vergangenen drei Jahren.“ Totilas habe trotz der langen Turnierpause sofort wieder mitgekämpft. „Mit ihm aufs Turnier zu fahren, ist ein Traum. Er ist einfach fantastisch“, schwärmte der Mann aus Kronberg im Taunus.
Zwei Jahre waren Rath und der einst als Wunderpferd titulierte Totilas nicht mehr in den Dressur-Vierecken aufgetreten. Erst hatte das Pfeiffer'sche Drüsenfieber den zweimaligen deutschen Meister vor den Olympischen Spielen 2012 in London zu einer Pause gezwungen. Dann verletzte sich Totilas im März 2013 beim Deckeinsatz. Vor zwei Wochen dann das vielversprechende Comeback in der belgischen Provinzstadt Kapellen.
In Wiesbaden zeigte sich das Duo noch einmal verbessert. Reiter und Pferd scheinen endlich nach langer Zeit zueinander gefunden zu haben. Totilas wirkte noch gelassener und ausdrucksvoller. Am Montag siegten Rath und „Toto“ im Grand Prix Special mit83,196 Prozentpunkten und lagen über 13 Prozentpunkte vor dem zweitplatzierten Schweden Kristian von Krusenstierna mit Biggles.
Schon am Samstag im Grand Prix hatte die allerdings nicht absolut hochkarätige Konkurrenz bei 82,800 Prozentpunkten keine Chance. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth aus Rheinberg, die nicht ihre Toppferde mitgebracht hatte, wurde mit weitem Abstand Zweite auf Harmonie (74,000). Die Sichtung in Perl-Borg wird für Rath und Totilas die erste echte Bewährungsprobe.