Bauermann kritisiert Basketballer für Absagen
Berlin (dpa) - Der frühere Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann hat die Nationalspieler für ihre zahlreichen Absagen von der Auswahl in diesem Sommer kritisiert.
Die Profis müssten sich im Klaren darüber sein, dass sie eine Verantwortung haben. „Nicht nur für ihre eigene Karriere, sondern eben auch für den Basketball in ihrem Land. Da scheint sich etwas verschoben zu haben“, sagte Bauermann in einem Interview des „Tagesspiegel“.
Der aktuelle Nationalcoach Chris Fleming muss in diesem Sommer auf viele Spieler verzichten, darunter NBA-Profi Dennis Schröder. Ohne die fest eingeplanten Akteure droht die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes nach peinlichen Niederlagen gegen die Niederlande und Dänemark die Qualifikation zur EM 2017 zu verpassen.
Er könne sich nicht daran erinnern, eine ähnliche Situation in seiner Zeit als Bundestrainer erlebt zu haben. „Da waren alle immer da. Es sei denn, sie waren so verletzt, dass sie wirklich nicht konnten“, sagte Bauermann. „Früher hat es gereicht, kurz darauf hinzuweisen, dass der Spieler für den Adler auf der Brust alles tun muss.“ Heute sei das offensichtlich nicht mehr ausreichend.
„Man muss einfach konstatieren, dass sich in der Werteskala etwas verschoben hat. Dass anders gewichtet wird als noch vor fünf oder zehn Jahren“, sagte Bauermann, der mit Deutschland 2005 Vize-Europameister wurde und die DBB-Auswahl 2008 zu Olympia nach Peking geführt hatte.