DBB-Coach Pesic vertraut der Jugend -Test geglückt

Klosterneuburg (dpa) - Der Auftakt ist geglückt. Gegen Österreich gab es den ersten Sieg in der zweiten Ära von Svetislav Pesic. Der basketballverrückte Serbe setzt in diesem Sommer vor allem auf die Jugend.

Auch um in vier Jahren mit Deutschland wieder bei Olympia dabei zu sein.

Wenn die besten Basketballer der Welt in London um olympisches Gold kämpfen, sind die deutschen Korbjäger nur Zuschauer. Statt sich wie vor vier Jahren unter den fünf Ringen mit den US-Stars zu messen, heißen die kommenden Gegner der DBB-Auswahl Portugal, Österreich und Israel. Trister Alltag statt glamouröser Show, Umbruch statt Mission Gold - so sieht die Gegenwart für den deutschen Basketball aus.

Geht es nach dem Willen des neuen Bundestrainers Svetislav Pesic, dann ist die olympische Abwesenheit der deutschen Riesen aber nur temporärer Natur. In vier Jahren in Rio de Janeiro soll die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes unbedingt wieder dabei sein, das ist das gemeinsame Ziel von Verband und Pesic.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg, zumal Superstar Dirk Nowitzki fehlt, der nach der verpassten London-Qualifikation erst einmal eine Auszeit im Nationalteam genommen hat. Ohne den Ausnahmespieler von den Dallas Mavericks muss sich die deutsche Mannschaft in diesem Sommer zunächst das Ticket für die Europameisterschaft 2013 in Slowenien sichern. Dort geht es dann um die Plätze für die Weltmeisterschaft 2014 in Spanien, die das erste große Ziel von Pesic ist.

„Dort müssen wir unbedingt dabei sein, sonst sind wir erst einmal für ein paar Jahre raus aus dem Geschäft“, sagte Pesic. In der europäischen Basketball-Hochburg Spanien werden erstmals 24 Teams dabei sein, „es wird ein Fest für den Basketball“, sagte Pesic, „bei dem Deutschland nicht fehlen darf.“

Seit Februar ist der Serbe zum zweiten Mal als Bundestrainer tätig, am Mittwochabend stand der erste Test unter seiner Leitung an. Gegen die zweitklassigen Österreicher gab es in Klosterneuburg einen lockeren 68:40-Sieg. Für Pesic war das Ergebnis zweitrangig. „Es war ein Trainingsspiel. Jetzt haben wir gutes Material für eine Analyse unserer bisherigen Arbeit“, sagte der 62-Jährige betont nüchtern.

Auch die drei Begegnungen beim nun folgenden Vier-Nationen-Turnier in Österreich, bei dem Deutschland zum Auftakt an diesem Freitag auf Portugal trifft, sieht er unter diesem Gesichtspunkt. Pesic, 1993 mit Deutschland Europameister, will vor allem beobachten, wie weit die jungen Spieler schon sind. Am Mittwoch feierten in Bastian Doreth, Karsten Tadda und Andreas Seiferth gleich drei Profis ihr Debüt im Nationaldress.

„Wir werden die jüngste Nationalmannschaft aller Zeiten haben“, hatte der frühere Coach von ALBA Berlin bereits zu Beginn der Vorbereitung im Interview mit „Sport1.de“ angekündigt. Für das nächste Test-Turnier in der Türkei in der kommenden Woche nominierte er in Patrick Heckmann (Boston College) und Mathis Mönninghoff (TBB Trier) sogar zwei U20-Nationalspieler. Der Umbruch ist also im vollen Gange. Damit 2016 in Rio de Janeiro wieder die Stars aus den USA als Gegner warten.