Endspiel in Frankfurt: Skyliners und Riesen vor Abgrund

Frankfurt/Main (dpa) - Alles oder Nichts - die Zukunft der Fraport Skyliners Frankfurt und der Neckar Riesen Ludwigsburg wird erst in den letzten 40 Minuten der Saison entschieden.

Wer den Abstiegskrimi am Samstag in der Frankfurter Fraport Arena gewinnt, bleibt erstklassig. Der Verlierer muss den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. So einfach stellt sich das Szenario vor dem Endspiel dar. Zwar könnte der zweite sportliche Absteiger neben den LTi Gießen 46ers noch über eine eventuell zu vergebene Wildcard in der Liga bleiben, doch darauf will sich niemand verlassen.

„Dafür ist in meinen Gedanken nicht ein Zentimeter Platz“, sagte Ludwigsburgs Geschäftsführer Alexander Reil, „weil wir einfach davon ausgehen, dass wir das Spiel am Samstag gewinnen.“ Auch bei den Skyliners will man sich mit irgendwelchen Eventualitäten, die eintreten könnten, wenn Aufsteiger Düsseldorf Baskets keine Lizenz bekommt, nicht beschäftigen. Vielmehr richten die Hessen ebenfalls allein den Blick auf die 40 Minuten auf dem Parkett.

„In diesen Spielen werden Helden geboren“, spornte Skyliners-Geschäftsführer Gunnar Wöbke seine Spieler an. „Das ist es, was den Sport ausmacht.“ Schon einmal standen die Frankfurter am letzten Spieltag mit dem Rücken zur Wand, zogen 2006 aber dank 22 Punkten von Kavossy Franklin und 18 Zählern von Pascal Roller beim 70:58 gegen Oldenburg doch noch den Kopf aus der Schlinge.

„Jetzt kann ich in meinen Lebenslauf schreiben: Nichtabsteiger 2005-2006“, sagte Nino Garris damals. Wer seine Vita mit einem ähnlichen Slogan am Samstag erweitern darf, ist völlig offen. „Es wird darauf ankommen, wer dieses Spiel im Endeffekt mehr gewinnen will“, sagte Reil. Natürlich würden auch die Nerven eine Rolle spielen, doch entscheidend sei einzig und allein der unbedingte Wunsch, den Abstieg zu verhindern.

„Wir müssen positiv bleiben, uns gut vorbereiten, hart arbeiten und insbesondere die kleinen Dinge richtig machen“, sagte Frankfurts wiedergenesener Spielmacher Devin Gibson. Wer vor dem direkten Duell psychologisch im Vorteil ist, ist schwer zu sagen. Beide Teams kassierte am vergangenen Wochenende bittere Niederlagen, beide hatten im gesamten Saisonverlauf mit vielen Rückschlägen zu kämpfen. „Am Ende des Tages geht es nur um Basketball“, brachte es Frankfurts Trainer Muli Katzurin auf den Punkt. „Es gibt nicht viel zu sagen. Es ist ein Do-Or-Die-Spiel. That's it“ sagte Riesen-Coach John Patrick.

Genauso spannend wie im Tabellenkeller geht es im Kampf um die letzten beiden Playoff-Plätze zu. Zwei aus Vier lautet das Motto, Hoffnungen auf den Einzug in die K.o.-Runde können sich noch die Telekom Baskets Bonn, die s.Oliver Baskets Würzburg, Phoenix Hagen und die Walter Tigers Tübingen machen. Bonn und Würzburg haben es in der eigenen Hand. Gewinnen sie ihre Spiele, geht die Saison für sie weiter. So einfach kann das sein.