Euroleague für Bamberg „Mittelpunkt“ der Saison

Bamberg/Frankfurt (dpa) - National sind die Brose Baskets Bamberg seit zwei Jahren das Maß aller Dinge, nun wollen die Franken auch auf europäischer Basketball-Bühne brillieren.

„Unser Ziel ist ganz klar das Weiterkommen, da brauchen wir gar nicht drumherum zu reden“, sagte Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder vor dem Auftaktspiel in der Euroleague gegen KK Zagreb. „Die Euroleague ist sozusagen der Mittelpunkt unserer Saison.“

Dem Duell mit dem kroatischen Meister kommt dabei beim Königsklassen-Start schon eine Schlüsselrolle zu. „Ganz klar: Wenn wir die nächste Runde erreichen wollen, müssen wir Zagreb hinter uns lassen“, betonte Heyder. Schließlich hat der deutsche Double-Gewinner der vergangenen beiden Jahre erneut einige ganz harte Brocken zugelost bekommen. Topfavorit in der Gruppe B ist Titelverteidiger Panathinaikos Athen, außer Reichweite dürfte für die Bamberger zudem der russische Topclub ZSKA Moskau sein.

Die Russen haben sich für die Zeit des NBA-Lockouts die Dienste von Andrej Kirilenko von den Utah Jazz gesichert und trumpften zum Saisonstart beim litauischen Vertreter Zalgiris Kaunas mit 87:74 bereits ganz groß auf. Kaunas und Unicaja Malaga sind daher neben Zagreb die Clubs, mit denen sich die Bamberger messen müssen. Die ersten Vier der Sechser-Gruppe erreichen die Runde der Top 16, die die Brose Baskets in der Vorsaison nur ganz knapp verpassten. „Dieses Mal wollen wir mehr“, sagte Nationalmannschafts-Center Tibor Pleiß.

„Ich denke, das jetzige Team ist noch ein bisschen stärker als die Mannschaft, die wir in der vergangenen Saison hatten“, meinte Heyder. Vor allem die beiden Neuzugänge PJ Tucker und Marcus Slaughter sollen den Franken mit ihrer Erfahrung bei ihrer vierten Teilnahme in der Euroleague das Weiterkommen bescheren.

Die internationalen Auftritte des in dieser Bundesliga-Saison noch ungeschlagenen deutschen Meisters werden auch von der nationalen Konkurrenz aufmerksam verfolgt. Der Basketball in Deutschland boomt, die Hallen sind voll, die Liga spannend und ausgeglichen wie keine andere in Europa. Was fehlt, ist der internationale Erfolg einer deutschen Mannschaft. „Es wäre toll, wenn wir in naher Zukunft mal einen deutschen Vertreter beim Top Four der Euroleague hätten“, sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer.

Davon sind die Bamberger auch in dieser Saison noch ein Stück entfernt, dennoch wollen sie der Liga mit glanzvollen Europapokal-Abenden einen weiteren Schub geben. Der frühere Bundestrainer und jetzige Bayern-München-Coach Dirk Bauermann drückt auf jeden Fall die Daumen. Der 53-Jährige führte die Baskets vor fünf Jahren in die Zwischenrunde. „Ich würde mich sehr freuen, wenn sie diesen Erfolg wiederholen würden oder es sogar noch weiter schaffen.“