Makellose Supercup-Bilanz für Nowitzki & Co.
Hamburg (dpa) - Nach dem erfolgreichen Kraftakt beim Supercup wischte sich Dirk Nowitzki erst einmal den Schweiß aus dem Gesicht.
Beim abschließenden 68:66 (33:47) gegen die Türkei saß Deutschlands Basketball-Superstar zwar die meiste Zeit auf der Bank, die drei Partien in drei Tagen hatten beim 37-Jährigen aber dennoch Spuren hinterlassen. Trotzdem verabschiedete sich der NBA-Champion von 2011 zufrieden in den freien Montag. „Ich glaube, dass wir uns ganz gut rangekämpft haben, wo wir hin wollen. Wir haben dieses Wochenende einen Schritt nach vorne gemacht. Die Kampfkraft war unglaublich“, resümierte Nowitzki.
Beim Sieg gegen die Türkei, auf die die deutsche Mannschaft auch in der Vorrunde der Europameisterschaft in Berlin treffen wird, machte die DBB-Auswahl einen zwischenzeitlichen 24-Punkte-Rückstand wett. „Der Einsatz und die Moral waren großartig“, lobte Bundestrainer Chris Fleming, der trotz des schmerzhaften Ausfalls von Center Maik Zirbes ebenfalls optimistisch nach vorne blickte. „Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen“, sagte Fleming.
Bester deutscher Werfer gegen die Türken war vor 3400 Zuschauern in der Inselparkhalle Heiko Schaffartzik mit 19 Zählern. Schon vor der Partie am Sonntag stand Deutschland nach den Siegen gegen Lettland und Polen als Supercup-Gewinner fest.
Da Fleming die angeschlagenen Dennis Schröder und Maodo Lo am Sonntag schonte, hatte das Ergebnis mit Blick auf das mit Spannung erwartete EM-Duell in Berlin nur wenig Aussagekraft. NBA-Profi Schröder laboriert an einer leichten Knochenprellung und machte sich vor der Partie lediglich warm. Lo plagt sich mit einer Prellung am Becken herum und setzte ebenfalls aus.
Beide sollen in den abschließenden beiden Tests gegen EM-Favorit Frankreich am Freitag in Straßburg und am Sonntag in Köln aber wieder zum Einsatz kommen. „Ich hätte heute spielen können, aber es war besser, noch einmal auszusetzen“, sagte Schröder. Auch Lo gab Entwarnung. „Es ist eine Prellung an einem ungünstigen Ort. Das wird einige Tage verhindern, Basketball zu spielen“, sagte Lo. Sein EM-Einsatz sei aber nicht in Gefahr.
Nowitzki kam beim Supercup dagegen in allen drei Partien zum Einsatz, um mit Blick auf die kontinentalen Titelkämpfe weitere Matchpraxis zu sammeln. Nach einer durchwachsenen Leistung gegen Lettland am Freitag hatte der 37-Jährige am Samstag beim 82:69 gegen Polen deutlich ansteigende Form gezeigt. Mit 18 Punkten war er richtig zufrieden. „Das war persönlich mein bestes Spiel in diesem Sommer. Ich hatte bislang keinen tollen Rhythmus, das war heute viel besser“, sagte Nowitzki nach der Partie.
Gegen die Türken lief bei Nowitzki und seinen Teamkollegen zunächst allerdings nicht viel zusammen. Der Würzburger kam am Ende auf nur einen mickrigen Punkt, weniger Zähler hatte Nowitzki nur bei seinem Länderspiel-Debüt 1997 gegen Portugal (0 Punkte). Doch das kümmerte Nowitzki, der nach der Pause nur rund vier Minuten auf dem Parkett stand, wenig. „Die zwei Wochen waren sehr, sehr wichtig für mich. Drei Spiele in drei Tagen sind der Hammer, das wird auch bei der EM auf uns zukommen.“
Gegen die Türkei führte Schaffartzik die Aufholjagd mit 14 Punkten, davon vier erfolgreichen Dreiern, im zweiten Viertel an. „Heiko hatte heute einen unglaublich heißen Arm“, lobte Fleming. „Das wird uns einen Schub geben“, sagte Schaffartzik.