Liga-Klage: Keine Fortschritte im NBA-Arbeitskampf
New York (dpa) - Im Arbeitskampf zwischen der Nordamerika-Liga NBA und den Basketball-Profis um Dirk Nowitzki ist weiter keine Einigung in Sicht, der Ton zwischen den Parteien wird härter. Die ersten Verhandlungen seit der Aussperrung der Spieler vor einem Monat brachten keine Fortschritte.
Damit ist weiter fraglich, ob die Saison wie geplant in drei Monaten beginnen kann. Die Liga strengte unterdessen zwei Gerichtsverfahren gegen die Spielergewerkschaft an.
Liga-Chef David Stern äußerte sich nach den dreistündigen Gesprächen in New York mit Blick auf die weiteren Verhandlungen skeptisch. „Ich bin nicht optimistisch“, sagte Stern auf die Frage, ob beim Streit um die Aufteilung der Einnahmen von 4,3 Milliarden Dollar eine Lösung in Sicht sei. Gewerkschaftschef Derek Fisher meinte: „Uns ist klar, dass wir noch sehr weit auseinander sind. Aber ohne Treffen würde es überhaupt keinen Fortschritt geben.“ Der Aufbauspieler der Los Angeles Lakers fügte hinzu, es gebe keine neuen Vorschläge, er halte weitere Zusammenkünfte im August aber für möglich.
Während die National Football League (NFL) ihren Tarifstreit zuletzt rechtzeitig beilegen konnte, droht in den NBA-Verhandlungen weiterer Stillstand, weil viele Clubs laut der Liga Verluste machen und daher nicht zu Zugeständnissen bereit sind. Der Basketball-Weltverband (FIBA) hatte zuletzt ein mögliches Engagement der NBA-Spieler in anderen Clubs und den Nationalmannschaften abgesegnet, falls die neue Saison in Nordamerika verspätet beginnen oder sogar ausfallen sollte. Nowitzki hatte auch wegen der festgefahrenen Lage in der NBA zugesagt, bei der Ende August beginnenden Europameisterschaft für Deutschland zu spielen.
Mit der Klage vor einem New Yorker Gericht will die NBA feststellen lassen, dass die Aussperrung nicht gegen Kartellrecht verstößt. Dies sei notwendig, da die Spielergewerkschaft ähnlich wie ihre NFL-Kollegen gedroht habe, einen Kartellprozess anzustrengen, hieß es in einer Mitteilung. Diese Drohung hat nach Ansicht der NBA eine „direkte und schädliche Wirkung“ auf die Verhandlungen. Ein Sprecher der Gewerkschaft war für eine Reaktion zunächst nicht zu erreichen. Zudem reichte die NBA eine Klage wegen unlauterer Arbeitskampfmethoden ein.