Medien: Nowitzki will „bald“ Club in Europa suchen

Frankfurt/Main (dpa) - Die Gedankenspiele von Basketball-Superstar Dirk Nowitzki über eine spektakuläre Rückkehr im anhaltenden NBA-Lockout werden konkreter.

Während der Tarifstreit in der US-Profiliga eskaliert, könne er „bald“ einen Verein in Europa finden, sagte der 33 Jahre alte NBA-Meister von den Dallas Mavericks dem US-Internetportal „ESPN.com“. Derzeit ist der Würzburger zum Training bei seinem Manager und Berater Holger Geschwindner in Deutschland. „Es wird mich einige Wochen kosten, wieder in Basketball-Form zu kommen. Aber dann bin ich startklar. Ich kann es nicht aushalten, nicht zu spielen.“ Als mögliche Interessenten für eine Verpflichtung gelten die Euroleague-Teilnehmer Real Madrid und der deutsche Meister Brose Baskets Bamberg sowie die Bundesligisten ALBA Berlin und Bayern München.

„Ich kann noch nicht glauben, dass wir nicht spielen, aber wenn der Lockout anhält, muss ich eine Entscheidung treffen“, sagte der deutsche Nationalspieler. Vor wenigen Tagen hatte Geschwindner angekündigt, dass der Superstar erst nach einem anderen Verein suchen werde, wenn keine Chance mehr auf eine verkürzte NBA-Saison besteht.

Andere Stars beginnen bereits, sich ihre Plätze in Europa zu sichern. NBA-Profi Omri Casspi (Cleveland Cavaliers) will in seiner Heimat Israel spielen, wenn die Aussperrung weitergeht. Olympiasieger Dwyane Wade von den Miami Heat hat seinen Agenten angewiesen, den Markt in Übersee zu testen. Außerdem ist der BBC Bayreuth mit der Ankündigung in die Schlagzeilen gerückt, US-Superstar Kevin Durant verpflichten zu wollen - zumindest für wenige Bundesligaspiele.

Aber wohin könnte Nowitzki gehen? Über mangelnde Angebote wird er sich sicherlich nicht beklagen können. In seiner Heimat steht er ganz oben auf der Wunschliste des Double-Gewinners Bamberg. Berlin und München hatten auch Interesse an einer Verpflichtung bekundet, aber sich vor wenigen Tagen wieder bedeckt gezeigt.

Den Sommer über hatte der Würzburger sich eher zurückhaltend zu einem Transfer in die Basketball-Bundesliga geäußert. Mit einer Entscheidung wollte er keinen Club bevorzugen. Nun deutete der 2,13-Meter-Riese allerdings an, dass eine Rückkehr nach Deutschland nicht ausgeschlossen sei: „In dieser Situation muss man sich jede Option angucken.“ Das bislang letzte Mal hatte er während des Lockouts in der Bundesliga-Saison 1998/99 in seiner Heimatstadt Würzburg gespielt.

In Europa würde er aber auch von ganz anderen Clubs mit offenen Armen empfangen werden. Laut iberischen Medien ist der spanische Rekordmeister Real Madrid an Nowitzki interessiert. „Das ist ein großartiger Club mit einer tollen Tradition“, sagte er. Sollten die Berichte stimmen, müsse man sich das Angebot sehr genau anschauen.

Die Tarifverhandlungen in der NBA waren vor rund einer Woche eskaliert. Nachdem die Spielergewerkschaft NBPA ein letztes Angebot der Liga abgelehnt hatte, beschäftigt der Fall die Gerichte. Die ersten der seit dem 1. Juli ausgesperrten Profis hatten Klage vor einem Bundesgericht eingereicht. Erstmals blieben die Gehaltschecks für die Profis aus.