Miami verliert Hitzeschlacht gegen San Antonio

San Antonio (dpa) - Basketball-Superstar LeBron James ahnte schon früh, dass Meister Miami Heat in der Hitzeschlacht von San Antonio das Nachsehen haben wird.

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„Ich brauche kälteres Wasser. Die versuchen, uns auszuräuchern“, sagte James bereits im dritten Drittel zu seinen Mitspielern. Da gab es gerade eine Werbepause - und die Klimaanlage hatte schon lange ihren Dienst aufgegeben.

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Als die Hitze am größten war, liefen die San Antonio Spurs so richtig heiß. Die Texaner entschieden am Donnerstag (Ortszeit) ein außergewöhnliches erstes Spiel der Finalserie in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA gegen die Miami Heat für sich. Der Herausforderer gewann nach einem starken Schluss-Spurt mit 110:95 - profitierte allerdings von der verletzungsbedingten Aufgabe von LeBron James.

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Als noch siebeneinhalb Minuten zu spielen waren und die Gäste mit 86:84 führten, musste Miamis Superstar erstmals mit Beinkrämpfen vom Parkett. Der 29-Jährige war an diesem Abend das prominenteste Opfer eines Elektro-Defekts, der die Klimaanlage im AT&T Center frühzeitig zum Erlahmen brachte.

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In der Arena wurden im Schlussviertel 32 Grad Celsius gemessen. „Die Hitze war auf jeden Fall ein Faktor. Ich denke, wir sind alle dehydriert“, meinte der 38-jährige Spurs-Routinier Tim Duncan. Viele Zuschauer wedelten sich mit Programmheften Luft zu, Spurs-Trainer Gregg Popovich und sein Heat-Pendant, Erik Spoelstra, gaben ihren Spielern kürzere Einsatzzeiten.

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„Es war schwer für beide Teams, die Spieler waren sichtlich K.o.“, meinte Popovich. James kam in der 44. Minute noch einmal in die Partie und verkürzte mit einem Korbleger auf 92:94. Kurze Zeit später konnte er sich jedoch überhaupt nicht mehr bewegen, musste von seinen Mitspielern zur Ersatzbank getragen werden. „Es ist frustrierend, wenn du in dieser wichtigen Phase der Saison nicht für deine Mannschaft da sein kannst“, meinte James.

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„Es fühlt sich an wie ein Tiefschlag in den Magen, wenn du siehst, dass dein bester Spieler nicht mehr weitermachen kann. Die Spurs sind anschließend explodiert und bei uns alle Dämme gebrochen“, resümierte Spoelstra. Während James, mit 25 Punkten Topscorer der Begegnung, sich enttäuscht die linke Hand an die Stirn hielt und verzweifelt auf seinen Mundschutz biss, zog San Antonio uneinholbar davon. Danny Green, Tony Parker und zweimal Kawhi Leonard trafen ihre Dreier-Würfe. Und auf den Rängen wurde der Champion sogar noch - wenn auch mit einem passenden, doppeldeutigen Wortspiel - verhöhnt. „We are from Texas, we can take the Heat.“

Manu Ginobili trat jedoch auf die Euphorie-Bremse. „Wir sind jetzt genau dort, wo wir vor einem Jahr auch waren“, betonte der Argentinier. 2013 hatten die Spurs zum Auftakt der Finalserie sogar in Miami gewonnen - letztlich wurde trotzdem das Team aus Südflorida Meister. Am Sonntag sehen sich beide Teams erneut in San Antonio wieder. Er hoffe, so Popovich mit trockener Miene, dass der Verein bis dahin die Stromrechnung bezahlen könne.

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