Showdown in Wolfsburg: VfL siegessicher

Wolfsburg (dpa) - Diesen Showdown hatten die Spielplan-Macher der Frauenfußball-Bundesliga wohl schon vor der Saison im Hinterkopf. Zweiter gegen Erster, Meister gegen siebenfachen Titelträger, VfL Wolfsburg gegen 1. FFC Frankfurt und das am letzten Spieltag - spannender geht es nicht.

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„Der DFB hat das vermutlich bewusst gemacht, um am Ende der Saison noch für richtig viel Spannung zu sorgen“, unkte Wolfsburgs Erfolgscoach Ralf Kellermann vor dem Hit am Pfingstsonntag.

Ginge es nur ums Selbstbewusstsein - dem mit 52 Punkten Tabellenzweiten VfL wäre die Titelverteidigung wohl nicht zu nehmen. „Ich bin ziemlich davon überzeugt, dass wir es schaffen“, meinte Kellermann. Der Meister ist seit dem 1:3 Ende Februar bei Bayern München und damals fünf Punkten Rückstand in bestechender Form. Neun Siege in Serie und 32 erzielte Tore ermöglichten es dem VfL, doch noch den Titel gewinnen zu können. „Wir spielen seit Wochen am Limit und haben eine Menge Selbstvertrauen“, sagte Kellermann.

Das hat Tabellenführer Frankfurt (53) zwar auch - immerhin ist der siebenmalige Meister in dieser Saison noch ungeschlagen - doch ausgerechnet vor dem Saisonfinale gibt es bei den Gästen personelle Probleme. Nationalspielerin und Spielführerin Saskia Bartusiak fällt mit einem Kreuzbandriss aus. Gleichwertiger Ersatz steht nicht bereit. „Wir müssen diese Lücke im Kollektiv schließen und als Team noch näher zusammenrücken“, sagte Trainer Colin Bell.

Auch Manager Siegfried Dietrich will von einem Handicap nichts wissen. „Wenn man so kurz davor steht, will man die Schale natürlich auch gewinnen. Wir wollen in Wolfsburg das Double holen“, meinte der FFC-Macher. Die Spielerinnen sind freilich etwas vorsichtiger. „Das ist absolut bitter für uns“, sagte Kerstin Garefrekes der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ und Lira Alushi urteilte im „Kicker“: „Das macht es umso schwerer.“

Während in Wolfsburg nach dem Triple in der vergangenen Saison und dem erfolgreich verteidigten Champions-League Titel in dieser Spielzeit das Team weiter verstärkt wird, fällt die aktuelle FFC-Mannschaft zudem auseinander. Alushi zieht es dem Vernehmen nach zu Paris St. Germain nach Frankreich, Melanie Behringer wechselt nach München und Babett Peter geht ausgerechnet nach Wolfsburg. Alle drei sind aktuelle Nationalspielerinnen. Auch Alina Garciamendez, Meike Weber und Jessica Wich verlassen den Verein oder beenden ihre Bundesliga-Laufbahn.

Auch die Heimstärke Wolfsburgs spricht für den VfL. Seit fast drei Jahren verlor Wolfsburg kein Heimspiel mehr. Seit September 2011 gab es daheim 29 Siege und nur ein Unentschieden. Genau so eins würde den Gästen am Sonntag zum achten Titel reichen. Deshalb erwartet Kellermann die Frankfurterinnen auch eher defensiv. „Im Hinspiel haben sie auch Beton angerührt“, meinte der VfL-Coach zum 0:0 in der Hinrunde. Dies wäre dem Rahmen am Sonntag aber nicht entsprechend.