FFC und VfL spielen um Titel - Potsdam aus dem Rennen
Frankfurt/Main (dpa) - In der Frauenfußball-Bundesliga kommt es am letzten Spieltag zum großen Showdown: Am 8. Juni spielen der 1. FFC Frankfurt und der VfL Wolfsburg im direkten Duell um den Meistertitel.
Der Pokalsieger aus Hessen qualifizierte sich mit einem schmeichelhaften 2:1 (1:0) gegen Turbine Potsdam für die Champions League. „Unsere zwei Saisonziele haben wir damit erreicht. Jetzt fehlt noch die Kür und die deutsche Meisterschaft“, sagte Frankfurts Manager Siegfried Dietrich nach dem Erfolg über den langjährigen Rivalen. Frankfurt geht mit der besseren Ausgangslage in die Partie in Wolfsburg. Der 1. FFC führt mit 53 Punkten die Tabelle vor dem Champions-League-Sieger (52) an. Wolfsburg gewann beim BV Cloppenburg mit 2:0 (0:0).
Vor der Frankfurter Liga-Rekordkulisse von 7250 Zuschauern sorgten Lira Alushi (42. Minute) und Kerstin Garefrekes (90.+3) für den glücklichen Erfolg. Überschattet wurde der Sieg von der schweren Verletzung der Nationalspielerin Saskia Bartusiak. Nach einer ersten Untersuchung soll sich die 31-Jährige einen Riss des hinteren Kreuzbandes im linken Knie zugezogen haben. Eine Bestätigung stand zunächst noch aus. Bartusiak wollte in der 61. Minute eine weite Potsdamer Flanke klären, traf ins eigene Tor und verletzte sich bei der Landung. „Das ist ein großer Verlust für uns, Saskia ist in der Abwehr praktisch unersetzlich“, meinte Frankfurts Trainer Colin Bell.
„Das Eigentor hat uns gut getan“, befand allerdings der Engländer. Erst danach habe sein Team besser gespielt. Aber Potsdam, das schon in der ersten Halbzeit beste Chancen nicht verwerten konnte, war mindestens gleichwertig und hatte die größte Möglichkeit zum Sieg. Doch Maren Mjelde scheiterte mit einem Foulelfmeter und dem Nachschuss an FFC-Torfrau Desirée Schumann. „Der Elfmeter hat uns das Genick gebrochen“, bekannte Potsdams Trainer-Oldie Bernd Schröder. Für den 72-Jährigen bricht mit dem Scheitern im Kampf um einen internationalen Startplatz keine Welt zusammen. „Wir sind vorbereitet, wir werden wieder eine gute Mannschaft mit jungen Spielerinnen haben. Wir denken langfristig“, erklärte Schröder.
Die vorzeitige Meisterkrönung der Frankfurterinnen verhinderte Martina Müller, die dem VfL Wolfsburg in einer umkämpften Begegnung ein 2:0 beim Aufsteiger BV Cloppenburg bescherte. „Wolfsburg ist nach wie vor das Maß der Dinge. Sie haben die Champions League verteidigt und über 30 Mal zu Hause nicht verloren. Wenn wir wie heute so viele Torchancen zulassen, haben wir keine Chance. Wir brauchen Topform“, sagte Frankfurts Bell.