Wer wird Meister: Frankfurt, Wolfsburg oder Potsdam?

Frankfurt/Main (dpa) - Für Siegfried Dietrich, den erfahrenen Manager des 1. FFC Frankfurt, ist es „das spannendste Saisonfinale in der Geschichte der Frauen-Bundesliga.“ Und die eingleisige erste Liga gibt es immerhin schon seit 1997.

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Am vorletzten Spieltag empfängt Spitzenreiter Frankfurt am Sonntag den Tabellendritten und Dauerrivalen Turbine Potsdam. Und zum Saisonfinale geht es für den siebenfachen deutschen Meister zum direkten Verfolger und Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg.

„Da krieg ich jetzt schon Gänsehaut“, sagte Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann beim Gedanken, was am 8. Juni vielleicht noch möglich ist. Frankfurt liegt nur einen Punkt vor Wolfsburg und zwei vor Potsdam. Nur die zwei Ersten qualifizieren sich für das europäische Geschäft. „Wir haben überhaupt keinen Druck, sondern genießen vielmehr die Situation. Durch den Gewinn der Champions League sind wir in jedem Fall auch nächste Saison wieder international dabei. Das ist unser großer Vorteil gegenüber den anderen Teams“, sagte Kellermann.

Sein Team tritt zeitgleich beim Abstiegskandidaten BV Cloppenburg an. „Wir wollen jetzt natürlich auch alles dafür tun, um Cloppenburg zu schlagen und anschließend im eigenen Stadion unser Endspiel zu haben“, meinte Kellermann.

Der Tabellenvorletzte hatte zuletzt aber mit einem 2:2 in Potsdam dem Team von Bernd Schröder einen herben Dämpfer versetzt. Bei den „Turbinen“ sind die Titelhoffnungen deutlich gesunken. „Wenn man so ein Spiel nicht gewinnt, braucht man nicht über die Mannschaft und Champions League reden“, erklärte Schröder.

Frankfurts Trainer Colin Bell muss zwar weiter auf Nationalstürmerin Celia Sasic (Außenbandriss) verzichten, der Pokalsieger hofft aber inständig auf den ersten Bundesliga-Titel seit 2008. „Am Sonntag steckt aufgrund der engen Tabellensituation noch ein Schuss Extra-Brisanz in diesem Traditionsduell“, sagte Bell. „Unsere Marschroute wird es sein, diese Aufgabe so anzugehen wie das mit 3:0 gewonnene Hinspiel, als wir Tempo und Rhythmus über 90 Minuten bestimmt und trotz der Führung zu keiner Zeit nachgelassen haben.“

Wegen der Baumaßnahmen im Stadion am Brentanobad ziehen die Frankfurterinnen für den Schlager in die Zweitliga-Arena des FSV Frankfurt um. 4500 Tickets waren am Freitag laut Manager Dietrich verkauft, auf 6000 Zuschauer hofft er. Zwischen 2001 und 2012 hatten immer Frankfurt oder Potsdam die Meisterschaft gewonnen, zuletzt aber war Wolfsburg mit dem Triple 2013 und der Titelverteidigung in der Champions League die Nummer 1 im Lande.