NBA-Chaos: Tarifgespräche ergebnislos abgebrochen

New York (dpa) - Basketballer und Clubeigentümer in der NBA haben sich den nächsten Korb gegeben - das Chaos in den Tarifverhandlungen der Nordamerika-Liga geht weiter.

Am 20. Oktober brachen beide Seiten ihre Gespräche unter Aufsicht des staatlichen Vermittlers George Cohen in New York nach fünf Stunden ergebnislos ab. Weitere Spielabsagen und verlängerter Zwangsurlaub für Dirk Nowitzki und seine Kollegen dürften angesichts der total festgefahrenen Standpunkte die Folge sein.

Sogar der erfahrene Cohen ist mit seinem Latein vorerst am Ende: „Unter diesen Umständen ist es meine Empfehlung, dass es keinen Sinn macht, den Vermittlungsprozess derzeit fortzusetzen“, sagte Cohen und betonte, beide Seiten seien nicht in der Lage gewesen, sich von ihren starken Positionen zu lösen. In den Kernaspekten sind beide Parteien weit voneinander entfernt. „NBA-Spieler und Eigner in der Sackgasse“, stellte die „Los Angeles Times“ daraufhin fest.

„Letztendlich sind wir nicht in der Lage gewesen, die Lücke, die uns trennt, zu überbrücken“, betonte der stellvertretende NBA-Chef Adam Silver in Abwesenheit des an Grippe erkrankten Liga-Bosses David Stern. Spielergewerkschafts-Präsident und Los Angeles Lakers-Profi Derek Fisher hob hervor, dass man unter größtem Bestreben versucht habe, eine Lösung zu finden. „Eine, die dafür sorgen würde, dass Basketball gespielt werden kann und die Angestellten zurück zur Arbeit gehen könnten. Aber unserer Meinung nach hat die Liga daran derzeit kein Interesse“, sagte Fisher. Der „San Francisco Chronicle“ meinte: „NBA-Tarifgespräche werden böse.“

Ein erneuter Gesprächstermin wurde nicht vereinbart. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Stern in der kommenden Woche weitere Saisonpartien absagt. Der 69-Jährige hatte bereits Anfang Oktober alle 100 Begegnungen der ersten beiden Saisonwochen vom 1. bis 14. November gestrichen. Die Spieler werden somit rund 170 Millionen Dollar an Einnahmen verlieren.

Seit Dienstag hatten beide Seiten unter Cohens Aufsicht insgesamt 30 Stunden verhandelt. Dennoch gab es in den Hauptstreitpunkten kein wesentliches Vorankommen. Die Parteien hatten bislang jeweils 53 Prozent des jährlichen Gesamteinkommens von rund 4,3 Milliarden Dollar verlangt. Laut Silver machten die Eigner der Gegenseite nun ein 50:50-Angebot. Die Spieler hingegen waren lediglich bereit, ihre ursprüngliche Forderung auf 52,5 Prozent zu drücken. Zudem weigern sich die Profis, die von den Besitzern gewünschte harte Gehaltsobergrenze von 45 Millionen Dollar pro Team zu akzeptieren.

Dennoch stellte Spielmacher Mo Williams von den Los Angeles Clippers fest, alle möglichen Zugeständnisse seien gemacht worden. „Wir haben so viel gegeben, wie wir konnten“, sagte Williams und warf den Clubeigentümern wie Fisher vor, derzeit kein Interesse an einer Einigung zu haben. Die Öffentlichkeit solle denken, die Eigner versuchten, etwas zu tun. „Aber in Wirklichkeit tun sie nichts. Doch wir müssen optimistisch bleiben.“ Kevin Love von den Minnesota Timberwolves findet es indes entmutigend, dass kein klares Ende in Sicht ist. Doch Love kündigte auch an: „Wir werden weiter zusammenhalten und auf ein faire Übereinkunft warten.“

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