Nowitzki-Gala in Oklahoma: Dallas vor Finaleinzug

Oklahoma City (dpa) - Der Traum vom zweiten NBA-Finale ist zum Greifen nah: Nach einer denkwürdigen „One-Man-Show“ fehlt Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks nur noch ein Sieg zum Einzug in das Endspiel der Basketball-Profiliga.

Mit 40 Punkten führte der deutsche Superstar die sensationelle Aufholjagd der Texaner beim 112:105-Sieg nach Verlängerung gegen die Oklahoma City Thunder an. „Es war eines der bemerkenswertesten und besten Comebacks, an das ich mich erinnern kann“, meinte der 2,13-Meter-Riese.

Dank der 3:1-Führung in der „best-of-seven“-Serie der Western Conference könnte sich Nowitzkis großer Finalwunsch bereits in der Nacht zum Donnerstag erfüllen. Das Team von Trainer Rick Carlisle will gleich das erste von zwei noch möglichen Heimspielen im American Airlines Center nutzen. Vor fünf Jahren hatten die „Mavs“ das erste Mal überhaupt in der Vereinsgeschichte den NBA-Showdown erreicht, verloren aber gegen die Miami Heat nach einer 2:0-Führung noch 2:4.

Als die Mannschaft am frühen Dienstagmorgen wieder in Dallas landete, jubelten rund 200 Fans ihren Helden zu. Bei seinem Einsatz-Marathon über 45 Minuten in dem dreistündigen Krimi vor 18 203 Zuschauern in der Oklahoma City Arena hatte Nowitzki zuvor keine Nerven gezeigt: 6,4 Sekunden vor der Schlusssirene der regulären Spielzeit ermöglichte er mit zwei Freiwürfen zum 101:101 die Verlängerung. „Wir waren beinahe perfekt“, sagte der Würzburger über die entscheidenden Momente.

Dabei hatten die Gäste fünf Minuten vor dem Ende scheinbar aussichtslos 84:99 hintengelegen. Dann aber packte der 32-jährige Franke seinen „Hammer“ aus: Traumhafte Würfe aus dem Rückwärtsfallen landeten perfekt im Korb. Da ein Schlenker, eine schnelle Drehung um den Gegner - und wieder foppte der Schlacks die hilflose Gastgeber-Abwehr. Mit neun Dallas-Zählern nacheinander zum 98:101 sowie den Freiwürfen erzwang Nowitzki die Zusatzschicht.

„Eigentlich war schon alles vorbei. Ein einziger Fehlpass mehr und wir hätten verloren. Aber wir haben weiter an uns geglaubt“, sagte Nowitzki. „In den entscheidenden Momenten haben wir endlich auch die Rebounds geholt und die Thunder in den letzten Minuten stoppen können.“ Allein in den abschließenden fünf Minuten des vierten Viertels und der Verlängerung düpierten die Mavericks den Gastgeber mit 28:6 Punkten.

„Dirk riss das Spiel so an sich, wie nur er es eben kann“, lobte Oklahomas Trainer Scott Brooks trotz tiefster Frustration den Matchwinner bei der Rekord-Aufholjagd, die es so seit 15 Jahren in der Geschichte der NBA nicht mehr gegeben hatte. „Das ist ohne Frage eine harte Niederlage. Wenn so eine nicht schmerzt, welche dann?“

Als möglicher Finalgegner der „Mavs“ führten die Miami Heat im Endspiel der Eastern Conference vor dem vierten Match gegen die Chicago Bulls mit 2:1.