Zähes Ringen um eine Einigung im NBA-Tarifstreit

Berlin (dpa) - Nach zähem Ringen und einer 149-tägigen Aussperrung im Arbeitskampf haben die Basketballprofis und Clubbesitzer in der NBA eine „vorläufige Vereinbarung“ über einen neuen Tarifvertrag getroffen.

Bis zur Einigung war es ein weiter Weg.

November 2010: Mehr als ein halbes Jahr vor Ende des Tarifvertrags wird ein harter Arbeitskampf erwartet. Billy Hunter, Präsident der Spielergewerkschaft NBPA, geht davon aus, „dass es zu 99 Prozent einen Lockout geben wird.“

18. Februar: Nach langem Stillstand nehmen Clubbesitzer und Spielervertreter Gespräche auf. Die NBA erklärt, 22 der 30 Vereine hätten in der jüngsten Saison Verluste von insgesamt 300 Millionen Dollar gemacht. Die Gehälter sollen um 700-800 Millionen gekürzt, der Spieleranteil (57 Prozent) an den Einnahmen gesenkt werden.

30. Juni: Der Lockout ist perfekt: Beide Seiten erzielen trotz monatelanger Verhandlungen keine Einigung. Damit gibt es zum vierten Mal in der Ligahistorie keine gültige Tarifvereinbarung.

19. Juli: Trotz Lockouts präsentiert die NBA einen Spielplan, beginnen sollen Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks als amtierender Meister gegen die Chicago Bulls am 1. November.

1. August: Keine Annäherung in ersten Gesprächen seit dem Lockout. Die Liga reicht zwei Klagen gegen die NBPA an.

23. September: Die NBA sagt die für den 3. Oktober angesetzten Trainingscamps sowie 43 Vorbereitungsspiele ab.

4. Oktober: Auch der Rest der Vorbereitung wird gestrichen.

10. Oktober: NBA-Chef David Stern verschiebt den Saisonstart und sagt die ersten zwei Wochen der regulären Spielzeit ab - zum ersten Mal seit dem Lockout 1998/99.

18. Oktober: In Anwalt George Cohen soll ein staatlicher Vermittler die Gespräche voranbringen - und bleibt in einer 16-stündigen Marathonsitzung zunächst erfolglos.

27. Oktober: Unerwartete Hoffnung - Liga und Spieler sind nur noch wenige Prozent in der Einnahmenverteilung voneinander entfernt. NBPA-Chef Hunter sagt, man sei „nahe dran, einen Deal auszuhandeln.“

28. Oktober: In der Absage aller weiteren November-Partien folgt ein erneuter Rückschlag.

14. November: Die Spieler lehnen das vermeintlich letzte Angebot der Liga ab und lösen die NBPA auf. Zähe Gerichtsprozesse drohen, Stern spricht von einem „nuklearen Winter“.

15. November: Die Liga streicht alle Partien bis zum 15. Dezember. Erste Spieler reichen Klage gegen die Liga ein und verlangen Schadensersatz für entgangene Gehälter.

22. November: Nach einwöchiger Funkstille werden die Tarifgespräche überraschend wieder aufgenommen.

26. November: Am 149. Tag treffen beide Parteien eine „vorläufige Vereinbarung“, die den Lockout beenden soll. Spieler und Clubs müssen noch zustimmen. Die Saison soll am 25. Dezember mit 66 Partien pro Team beginnen, die Trainingscamps und Transferperiode 16 Tage zuvor.