Pechstein auch im Massenstart Zweite

Astana (dpa) - Beim dritten Start zum dritten Mal Zweite: Claudia Pechstein hat auch bei der Massenstart-Premiere im Eisschnelllauf-Weltcup überzeugt.

Für größtes Aufsehen und beste Stimmung sorgte zum Abschluss der neue Wettbewerb - die Bewertungen fielen wie im Vorfeld unterschiedlich aus. „Das war ein gutes Auslaufen und ein gutes Training. Wir wollten uns nicht gegenseitig abschießen. Man muss sich aus dem Trubel raushalten, das habe ich ganz gut gelöst“, sagte Pechstein. Der deutsche Teamchef Helge Jasch sprach von einer „ganz tollen Geschichte, das war absolut positiv“.

Patrick Beckert hält das Rennen für WM- und olympia-tauglich. „Ich denke, es war für die Zuschauer sehr spannend. Es steht vorher kein Favorit fest“, sagte der Erfurter. Das deutsche Trio mischte in der Schlussphase vorn mit, konnte aber nicht in die Entscheidung eingreifen. „Wir wollten eigentlich einen Tick später los. Beim nächsten Mal probieren wir eine andere Taktik“, sagte Beckert.

Im viel spektakuläreren Männerlauf, der an Sechstagerennen im Radsport erinnerte, setzte sich nach 20 Runden mit einigen Ausreißversuchen der Südkoreaner Lee Seung-Hoon durch. Bester Deutscher im Feld der 29 Athleten war Beckert als Neunter vor Alexej Baumgärtner, Moritz Geisreiter kam auf Rang 20.

Bei den Frauen gewann nach 15 Runden mit Zwischenwertungen die niederländische Marathonläuferin Mariska Huisman den entscheidenden Zielsprint vor Pechstein und der Südkoreanerin Kim Bo-Reum, die als Einzige stürzte und auf dem Hosenboden ins Ziel rutschte. Die Berlinerin Isabell Ost wurde Zwölfte unter 17 Athletinnen.

Pechstein hatte wie schon bei den zweiten Rängen über 3000 und 1500 Meter viel Spaß und meinte: „Platz zwei ist ein rundes Wochenende.“ Die 39-Jährige wirkte gelöst wie lange nicht und feierte nach der Wiederaufnahme in die Sporthilfe-Förderung auf dem Eis fast den ersten Weltcupsieg seit drei Jahren. „Es ist lange her, dass ich so glücklich war wie zurzeit“, schrieb Pechstein auf ihrer Homepage. Ihre Zeiten in hohem Sportleralter sieht sie als Beleg, dass sie zu Unrecht durch die Internationale Eislauf-Union (ISU) gesperrt wurde.

Für die besten deutschen Männer-Ergebnisse sorgten Samuel Schwarz am Sonntag über 1000 Meter und Moritz Geisreiter am Samstag über 5000 Meter. Beide wurden wie beim Auftakt in Tscheljabinsk Sechste, Geisreiter lief in 6:19,31 Minuten sogar deutschen Rekord.