Titelverteidiger Bamberg ist heiß auf die Bayern

Hagen (dpa) - Nach dem Kraftakt gegen Basketball-Zwerg Hagen fiebert Titelverteidiger Bamberg bereits dem Südgipfel gegen die Riesen von Bayern München entgegen. „Das werden ganz besondere Spiele, das kann man schon so sagen“, meinte Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder.

Am Abend zuvor hatten die Brose Baskets die aufmüpfigen Hagener im vierten Spiel des Viertelfinals endgültig mit 92:75 abgeschüttelt und als drittes Team das Ticket für die Vorschlussrunde gelöst. Der letzte Halbfinal-Teilnehmer wird zwischen den EWE Baskets Oldenburg und den Telekom Baskets Bonn in einem fünften Spiel der Serie ermittelt.

Bamberg gegen Bayern - das ist Basketball-Brisanz pur. Zwar sprechen die Verantwortlichen beider Clubs stets mit Hochachtung voreinander, doch es ist kein Geheimnis, dass die Bayern in Bamberg nicht besonders beliebt sind. Zu selbstbewusst treten die Münchner bereits in ihrem zweiten Bundesliga-Jahr auf, finden sie beim Seriensieger aus dem Frankenland. Es wird Zeit für eine Wachablösung, meinen sie dagegen bei den Bayern. Neben dem Einzug in die Finalserie geht es daher auch um die Vormachtstellung unter Deutschlands Körben. Zumal der dritte Topclub ALBA Berlin wieder einmal früh die Segel streichen musste.

Heyder will dennoch nicht vor einem vorgezogenen Endspiel sprechen. „Das würde den anderen Mannschaften wie Ulm oder Oldenburg, die ebenfalls eine tolle Saison spielen, nicht gerecht“, sagte der 56-Jährige. Aber zweifelsfrei wird der Fokus von Öffentlichkeit und Medien ganz klar auf dem Süd-Schlager liegen. „Für unsere Sportart ist das doch eine tolle Sache, darauf kann man sich richtig freuen“, sagte Heyder.

Während sich die Bamberger in vier hitzigen Duellen mit dem Überraschungsteam aus Hagen abmühten, hatten die Bayern mit ALBA leichtes Spiel und nach dem entscheidenden dritten Sieg am Sonntag ein paar Tage Zeit, um durchzuschnaufen. Für die am Mittwoch in Bamberg beginnende Serie spielt das laut Heyder aber keine Rolle. „Die Anstrengungen der Serie gegen Hagen sind vielleicht sogar nicht schlecht für die Mannschaft. Sie ist schon richtig in den Playoffs drin.“

Vor allem US-Riese Sharrod Ford kommt immer besser in Schwung, war in Hagen mit 23 Punkten bester Werfer. Auch für den 30-Jährigen sind die Duelle mit den Bayern etwas Besonderes. 2011 war er in der bayerischen Landeshauptstadt als eine der spektakulärsten Neuverpflichtungen angekündigt worden, ehe er kurz vor der Saison doch wieder in die Heimat verschwand. Nur eine von vielen interessanten Geschichten einer hochbrisanten Halbfinalserie.

In Hagen hatten sie die Enttäuschung über das Aus dagegen schnell verwunden. Mit langandauernden Ovationen verabschieden die Fans ihr Team aus der altehrwürdigen Ischelandhalle in die Sommerpause. „Ganz Deutschland hat gesehen, dass wir gut Basketball spielen können und zu Recht in den Playoffs stehen“, sagte Coach Ingo Freyer stolz.