Versöhnlicher DBB-Abschluss mit EM-Sieg gegen Israel
Ljubljana (dpa) - Nach dem enttäuschenden EM-Aus verabschiedeten sich die deutschen Basketballer zumindest versöhnlich vom Turnier. Mit dem 80:76 (31:30) über Israel erreichte das Team den zweiten Sieg und wurde Fünfter der Gruppe A.
„Natürlich waren wir vor dem Spiel frustriert, aber das haben wir in Energie kanalisiert“, meinte Per Günther, der immerhin schon wieder lächeln konnte.
Die Auswahl von Bundestrainer Frank Menz zeigte zwar wieder eine Vorstellung voller Höhen und Tiefen, in der Schlussphase sorgten Tibor Pleiß mit einem krachenden Dunk und Robin Benzing sowie Lucca Staiger an der Freiwurflinie aber für die Entscheidung. Beste deutsche Werfer waren Günther und Staiger mit jeweils 15 Punkten. „Das Spiel zeugt von Charakterstärke“, lobte Kapitän Heiko Schaffartzik.
Dennoch bleibt für die Korbjäger des Deutschen Basketball Bundes durch das erste Aus in der ersten Runde seit 18 Jahren ein enttäuschendes EM-Fazit. Die Israelis hatten in NBA-Profi Omri Casspi (22) ihren besten Werfer und verspielten durch ihre vierte Niederlage die letzte Chance auf die Zwischenrunde.
Casspi und Co. starteten mit dem Ziel Zwischenrunde schwungvoller, vor allem Günther hielt das deutsche Team mit einem Dreier und schönem Anspiel auf Niels Giffey im Spiel. Der Ex-Münchner Yotam Halperin narrte die deutsche Defensive jedoch mehrfach, so dass Menz beim 8:15 nach fünf Minuten die erste Auszeit nahm. „Ihr müsst den Ball an den Korb kriegen, nicht nur von außen werfen“, forderte der Coach.
Selbst die sonst reboundschwachen Israelis dominierten zunächst unter den Körben. Erst zu Beginn des zweiten Viertels führte in Staiger ein Distanzschütze sein Team langsam wieder heran. Nach knapp 17 Minuten sorgte Karsten Tadda mit seinen ersten Turnierpunkten zum 25:24 für die erste Führung seit der Anfangsphase. Diese verteidigte das deutsche Team in einem Spiel mit zahlreichen Ballverlusten auf beiden Seiten. „Wir haben wirklich eine gute Einstellung gezeigt, obwohl es nicht mehr um viel geht“, sagte Staiger, mit zehn Punkten bester deutscher Scorer zur Halbzeit.
Mit Distanztreffern bauten Schaffartzik, Robin Benzing und Günther die Führung nach der Pause langsam aus, zwischenzeitlich lagen die Menz-Männer mit acht Zählern vorne. Zwar hielten die Israelis die Partie spannend, besonders Tadda sorgte aber immer wieder für Stimmungsdämpfer auf der gegnerischen Bank.
Der israelischen Mannschaft war der Druck deutlich anzumerken, die deutschen Korbjäger spielten hingegen befreit auf und zeigten die bei den Niederlagen gegen Belgien, die Ukraine und die Briten häufig vermisste Spielfreude. Doch mit unnötigen Turnovers machten sich Günther und Co. das Leben selbst schwer und verspielten in einer zerfahrenen Schlussphase fast noch einen Vorsprung von neun Punkten. „Es war ganz wichtig, mit einem Sieg aus dem Turnier zu gehen“, sagte Menz mit Blick auf die Zukunft.