Verwirrung um Verbleib von Bundestrainer Menz
Frankfurt/Main (dpa) - Die angebliche Ablösung von Bundestrainer Frank Menz hat in der Basketballwelt für Verwirrung gesorgt. Zunächst hielt sich der Deutsche Basketball Bund in der Causa bedeckt, ob Menz die deutsche Nationalmannschaft auch in diesem Sommer als Chefcoach in der EM-Qualifikation betreue.
Am späten Mittwochabend erklärte der Verbands-Pressesprecher Christoph Büker gegenüber dem TV-Sender Sport1: „Der Stand ist der gleiche wie vor sechs Monaten, zwei Wochen und auch sieben Stunden - Frank Menz ist Nationaltrainer.“ Auch DBB-Präsident Ingo Weiss pflichtete bei: „Diese Spekulationen sind falsch. Frank Menz ist Bundestrainer.“
Der Verband verweist weiter darauf, dass Menz einen Vertrag als Bundestrainer bis 2016 besitzt. Allerdings ist dieser nicht an das A-Team gekoppelt. Das Fachmagazin „BIG“ hatte gemeldet, dass Menz nicht mehr für die A-Nationalmannschaft zuständig ist.
Der 50 Jahre alte Berliner äußerte sich bislang nicht zu den Diskussionen um seine Person. Menz hatte im Dezember 2012 die Nachfolge von Svetislav Pesic angetreten, der zu Bayern München gewechselt war. Bei der EM in Slowenien war die deutsche Mannschaft im vergangenen Jahr schon in der Vorrunde gescheitert. Bereits unmittelbar danach hatte es Spekulationen um die Zukunft von Menz gegeben.
Allerdings konnte sich der Verband damals wohl auch aus finanziellen Gründen nicht zu einer schnellen Ablösung durchringen. Käme es tatsächlich zur Absetzung von Menz, wollen die Verantwortlichen ihn gern weiter im Jugendbereich, wo er bereits vor seiner Zeit als Coach der A-Nationalmannschaft erfolgreich gearbeitet hat, weiterbeschäftigen. Ob der Berliner dazu nach der öffentlichen Demontage seiner Person aber noch bereit ist, scheint zweifelhaft. Sein Schweigen hat daher wohl eher juristische Gründe.
Als Nachfolger werden unterdessen Bambergs Meistertrainer Chris Fleming, Stefan Koch und Michael Koch gehandelt. Fleming müsste dafür jedoch seinen Vertrag bei den Brose Baskets auflösen, da eine Doppelfunktion als Cheftrainer eines Bundesliga-Clubs und der A-Nationalmannschaft weiter ausgeschlossen ist.
Nach Angaben von „BIG“ soll der Verband mit zwei möglichen Kandidaten bereits Verhandlungen führen. Die Zeit drängt, da das deutsche Team Ende Juni mit der Vorbereitung auf die EM-Qualifikationsspiele beginnt. Derzeit ist völlig offen, wer den vorläufigen Kader dafür beruft. Vor allem die Nationalspieler aus jenen Clubs, die sich nicht für die Playoffs in der Bundesliga qualifiziert haben, warten auf Informationen, wie es mit ihnen in diesem Sommer weitergeht.