Berlin Volleys vor fünftem Meisterstück

Berlin (dpa) — Matchball für die Berlin Volleys: Nur noch ein Sieg trennt die Mannschaft von Trainer Mark Lebedew vom Gewinn des fünften Meistertitels.

Im Playoff-Finale der Deutschen Volleyball-Liga führt der Titelverteidiger mit 2:0 Siegen gegen den VfB Friedrichshafen und kann am Donnerstag vor einer möglichen Rekordkulisse in der Max-Schmeling-Halle bereits im dritten von maximal fünf Spielen sein Meisterstück abliefern. Trainer Mark Lebedew mahnt allerdings zur Vorsicht. „Friedrichshafen spielt um Leben oder Tod“, sagte der Australier, räumte aber ein: „Ein 2:0 ist ein 2:0 — und zu Hause haben wir in dieser Saison noch nicht verloren.“

Die Berlin Recycling Volleys haben saisonübergreifend nun schon siebenmal in Serie den zwölfmaligen Meister vom Bodensee, ihren einst übermächtigen Kontrahenten, bezwungen. Angreifer Robert Kromm ist sich dennoch bewusst: „Friedrichshafen hat nichts mehr zu verlieren, kann also volles Risiko gehen. Wir müssen alles geben.“ Selbstbewusst gibt sich indes Manager Kaweh Niroomand: „Unsere Mannschaft weiß, was sie zu tun hat.“

Zur möglichen Meisterparty im Volleyball-Tempel Schmeling-Halle
wird mit einem neuen Zuschauerrekord der Deutschen Volleyball-Liga gerechnet. Die Bestmarke steht derzeit bei 8045 Besuchern vom Heimspiel der Volleys gegen Friedrichshafen am 26. März 2011. Zum ersten Finalspiel dieser Saison kamen bereits 7683 Volleyball-Fans.
Die Volleys wollen den fünften Titel nach 1993, 2003, 2004 und 2012 unbedingt vor den eigenen Fans perfekt zu machen.

Für VfB-Trainer Stelian Moculescu sind die Chancen seiner Mannschaft nach der 1:3-Heimniederlage vom Sonntag „geringer als vorher“. Der Rumäne lässt trotzdem den Mut nicht sinken. „Warum“, so fragt er, „sollten wir in Berlin nicht gewinnen?“ Verkürzt der VfB in Berlin auf 1:2, kommt es am kommenden Sonntag zu einer vierten Begegnung in Friedrichshafen. In einer alles entscheidenden fünften Partie hätten die Berliner am 8. Mai wieder Heimvorteil.

Schon in den vergangenen fünf Jahren begegneten sich der VfB und die Berliner stets in den Playoffs, zweimal im Finale, dreimal im Halbfinale. Das Team vom Bodensee behielt dabei zunächst viermal die Oberhand, verlor von den zwölf Spielen gegeneinander nur eines. Erst in der vorigen Saison drehten die Volleys den Spieß im Halbfinale mit 3:1 Siegen um und wurden gegen Generali Haching am Ende auch Meister.

Von einer Wachablösung im deutschen Volleyball mag Kaweh Niroomand aber selbst im Falle der Titelverteidigung nicht sprechen. „Friedrichshafen ist zuvor siebenmal in Serie Meister geworden und hat 2007 die Champions League gewonnen. Davon sind wir noch ein Stück weit entfernt“, sagte der Berliner Manager.