Biedermann und Koch souveräne Kurzbahn-Meister
Wuppertal (dpa) - Deutschlands Vorzeigeschwimmer Marco Koch und Paul Biedermann haben bei den nationalen Kurzbahn-Meisterschaften der Konkurrenz erneut keine Chance gelassen. Weltmeister Koch siegte nach den 400 Meter Lagen am Freitag auch über die 100 Meter Brust.
Biedermann verteidigte seinen deutschen Meistertitel über 200 Meter Freistil erfolgreich und sicherte sich ebenso das Ticket für die Kurzbahn-EM in Israel. Der Weltrekordler schlug in der Schwimmoper nach 1:43,96 Minuten an und blieb damit klar unter der Normzeit von 1:45,01.
Vizemeister Steffen Deibler schwamm 0,47 Sekunden langsamer als Biedermann und erfüllte auch mit seinem Sieg über die 50 Meter Schmetterling die Qualifikationsnorm für die EM vom 2. bis 6. Dezember in Israel. Der Hamburger plant aber keine Teilnahme, da der Wettkampf nicht in seinen Formaufbau für die Olympischen Spiele 2016 in Rio passt.
Biedermann startete damit erfolgreich in seine letzte Saison mit Olympia 2016 als Schlusspunkt. „Ich muss mich noch ein wenig an die 25-Meter-Bahn gewöhnen, mir fehlt noch die Spritzigkeit und Anfangsgeschwindigkeit“, sagte Biedermann. „International gesehen, war es nicht sonderlich schnell. Aber nach dem Vorlauf bin ich erleichtert und die Zeit war okay. Ob ich in Israel schwimme, werden wir sehen, ich möchte da erst noch den Sonntag und die 400 Meter Freistil abwarten - und dann eine Nacht darüber schlafen.“
Im Vorfeld hatte Biedermann angekündigt, im Falle einer Qualifikation bei der EM starten zu wollen. Andere Schwimmer lehnen einen EM-Start in Netanya, 25 Kilometer nördlich von Tel Aviv, wegen Sicherheitsbedenken ab.
Koch war nach seinem deutschen Rekord über die Nebenstrecke 400 Meter Lagen erneut nicht zu schlagen. Über 100 Meter Brust schlug er in 57,29 Sekunden klar vor Hendrik Feldwehr (58,33) an. „Ich habe noch die Lagen von gestern in den Knochen und das merkt man einfach am Tag danach. In Israel werde ich solche Faxen nicht machen und vor den Brust über Lagen starten“, sagte Koch. Eine ähnliche starke Leitung bot auch Meisterin Jenny Mensing in 2:03,55 Minuten über 200 Meter Rücken.
Weitere EM-Normen erfüllten Meisterin Nina Kost (53,84) über 100 Meter Freistil, Jan-Philip Glania (23,90) und Marek Ulrich (23,97) über 50 Meter Rücken, Vanessa Grimberg (1:06,12) und Caroline Ruhnau (1:06,68) über 100 Meter Brust und Johanna Friedrich (4:05,75) über 400 Meter Freistil. Dorothea Brandt und Alexandra Wenk blieben über 50 Meter Schmetterling ebenfalls unter der EM-Norm. Wenk fährt aus Sicherheitsbedenken aber nicht nach Israel.