Amateur-Boxer Härtel wird Profi und will zu Olympia

Oldenburg (dpa) - Stefan Härtel boxt nie wieder bei deutschen Amateur-Meisterschaften. Das heißt aber keineswegs Karriereende, Härtel macht weiter als Profi.

Und das unter dem Dach des Amateur-Weltverbandes AIBA, der ihn - Qualifikation vorausgesetzt - auch als Profi für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zulässt.

„Es ist schon Wehmut dabei“, sagt der Olympia-Fünfte von London. Bei den Titelkämpfen der Amateure in Oldenburg hat der 25-Jährige seinen vierten deutschen Meistertitel gewonnen. „Von 100 Boxern kenne ich 90. Von den 90 verstehe ich mich mit 80 gut. Das ist wie eine Familie“, sagt Härtel.

Im Januar soll es mit den Qualifikationskämpfen für die Profiserie APB (AIBA Pro Boxing) losgehen. „Ich weiß noch nichts Genaues. In jeder Gewichtsklasse müssen zwölf Profis sein. Vielleicht fehlen noch einige“, meint der Berliner. „Auf jeden Fall wird die Gegnerschaft enorm stark.“

Vier Acht-Runden-Kämpfe soll jeder Neu-Profi pro Jahr bestreiten. Rund 10 000 Schweizer Franken können pro Einsatz verdient werden. Für einen WM-Kampf werden 20 000 Franken gezahlt.

Härtel, der in Berlin auf Lehramt Sport und Geschichte studiert, boxt parallel in der halbprofessionellen Serie WSB über fünf Runden und gehört weiterhin der Sportfördergruppe der Bundeswehr an. Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 würde er gern boxen. Härtel: „Aber es wird immer härter.“