Floyd Mayweather: Moneymaker bittet wieder zur Kasse
Las Vegas (dpa) - Der Moneymaker schlägt wieder zu. Am Samstag ist für Floyd Mayweather jr. erneut Zahltag. Der 37-jährige Weltergewichts-Weltmeister nach WBC-Version tritt im MGM Grand von Las Vegas zum Vereinigungskampf gegen WBA-Champion Marcos Maidana aus Argentinien an.
Mayweather will nicht nur seine makellose Kampfbilanz auf 46:0 ausbauen, sondern auch sein üppiges Konto weiter auffüllen. Der in 38 Boxkämpfen 35-mal siegreiche Maidana bekommt 1,5 Millionen Dollar garantiert - Mayweather hat dagegen 32 Millionen Dollar sicher. Weitere Millionen kommen durch die Pay-per-view-Einnahmen des TV-Senders „Showtime“ hinzu, die zwar unter den Boxern geteilt werden, von denen aber das Gros in Mayweathers Brieftasche wandert.
„Ich kämpfe, denn ich bin ein Business-Mann. Sobald der Preis stimmt, sage ich, 'lass' uns boxen'“, betont Mayweather. Seine Idole sind nicht Muhammad Ali oder andere Boxer, sondern Unternehmer wie Bill Gates, Mark Cuban oder Warren Buffett, die es zum Status des Multi-Milliardärs gebracht haben. Mayweather macht kein Geheimnis daraus, dass er den Luxus liebt.
Er war nie verheiratet, hat vier Kinder mit zwei Frauen und lebt dennoch alleine in seiner 2500 Quadratmeter großen Villa in Las Vegas. „Als ich aufwuchs, schliefen sieben von uns in einem Zimmer. Jetzt habe ich einen Schrank, der größer ist als unser Raum damals“, sagt Mayweather.
Er gilt als geldsüchtig - und zwar so sehr, dass er seinen Spitznamen von „Floyd Pretty Boy“ in „Money Mayweather“ umänderte. Durch die garantierte Kampfbörse gegen Maidana steigen seine Gesamteinnahmen auf 373 Millionen Dollar. Kein anderer Boxer hat mehr verdient als der Sohn einer Boxerfamilie. Vater Floyd Mayweather Sr. hatte ebenso professionell geboxt wie seine Onkel Jeff und Roger. Letzterer ist sein Trainer.
Die Buchmacher in Las Vegas sehen den Amerikaner gegen den sieben Jahre jüngeren Maidana klar vorn. Doch Mayweather wäre nicht Mayweather, wenn er das Duell nicht mit Spannung würzen würde. Zwar wurde im Vorfeld einmal mehr eher über seine Millionen-Gage - „Großer Scheck für Mayweather“ (ESPN.com) - gesprochen als über den Gegner. Dennoch war diesmal etwas anders. Mayweather deutete an, dass es sein letzter Kampf sein könnte.
Zwar hat er einen Vertrag mit „Showtime“ über 200 Millionen Dollar für sechs Kämpfe abgeschlossen und würde somit drei Fights verfallen lassen, doch der TV-Sender hat bereits angedeutet, dass Mayweather problemlos aus dem Kontrakt herauskäme. „Wenn ich mich dazu entschließe, aufzuhören, dann höre ich auf“, meinte der Champion. Experten halten dies jedoch für einen Marketing-Schachzug, um die Fans anzuhalten, Pay-per-view-Abos zu kaufen.
Sollte Mayweather dennoch aufhören, hat er schon ein neues Betätigungsfeld in Aussicht. Nachdem die Basketball-Liga NBA den Besitzer der Los Angels Clippers, Donald Sterling, wegen rassistischer Äußerungen auf Lebenszeit sperrte und zum Verkauf des Clubs drängen will, meldeten sich Interessenten - auch Mayweather.
Er schafft es, seit Jahren seinen Namen ins Gespräch zu bringen. Einige halten ihn für arrogant, andere bezeichnen den fünfmaligen Weltmeister verschiedener Klassen als ausgesprochen selbstbewusst. „Er will größer sein, als das Boxen ihn machen kann. So ähnlich wie es der Joker im 'Batman'-Film sagt, dass er sein Gesicht auf dem Ein-Dollar-Schein haben möchte“, schrieb einst die Tageszeitung „New York Times“.
Mayweather selbst sieht sich als „das Gesicht des Boxens und König auf dem Thron. Und ich bin der Grund, warum Leute kein Schwergewichtsboxen mehr gucken.“ Wenn über den besten Boxer der Geschichte debattiert wird, gibt's für Mayweather nur einen - ihn selbst. „Ali?“ Der habe Kämpfe verloren. Er hingegen sei noch unbesiegt.