„Wenn ich dich am Sonntag im Krankenhaus besuchen komme“, entgegnete der 30 Jahre alte Brite, der seinen WBA-Titel im Schwergewicht zur Disposition stellt. Im Übrigen wolle er nicht mit dem Ukrainer in einem Raum sein. „Schau doch in den Spiegel“, begründete er seine Abneigung.

Das Duell der Champions am 2. Juli wird als Kampf des Jahres bezeichnet. „Ich werde ihn zerstören, so schnell wie möglich“, kündigte Haye an. „Schön, dass er alle meine Kämpfe auf Video gesehen hat. Das wird ihm aber nicht helfen, weil ich mich neu erfinden werde. Ich bin schneller und stärker als je zuvor.“

Klitschko, der Haye die nötige Reife „als Mensch und Boxer“, absprach, will das Duell in vollen Zügen auskosten. „Ich habe seit zwei Jahren einen Traum. Ich wünsche mir, dass es über zwölf Runden geht. Und in der letzten Runde werde ich ihn ausknocken“, sagte der 35-Jährige und versprach: „Ich werde dich in die Realität zurückholen. Das ist gut für dein Leben.“

In den Tagen zuvor hatte Haye den jüngeren der Klitschko-Brüder als „beschissenen Esel“ bezeichnet, während er selbst ein Leopard sei. Der Brite, der die Klitschkos in Magazinen und auf T-Shirts per Fotomontagen mit abgeschlagenen Köpfen präsentierte und ein ebenso geschmackloses Handyspiel auf den Markt bringen ließ, sieht die Provokationen als PR-Maßnahme.

Die beiden Schwergewichtler stehen sich am Samstag in der Fußballarena des Hamburger SV gegenüber. Für das 57 000 Zuschauer fassende Stadion werden 45 000 Karten verkauft. Bislang sind 38 000 abgesetzt.

Das Duell soll in 150 Länder übertragen werden und rund 500 Millionen Menschen vor die Fernsehschirme locken. Der übertragende Sender RTL fährt 150 Tonnen Material, darunter 19 Kameras, 50 Kilometer Kabel und 350 Scheinwerfer auf. Haye hat von 26 Profikämpfen 25 gewonnen, einen verloren. Klitschko bringt es in 58 Kämpfen auf 55 Siege und drei Niederlagen.