Klitschko-Manager heizt Stimmung vor WM-Kampf an
Mannheim (dpa) - Für Boxweltmeister Wladimir Klitschko ist die nächste Titelverteidigung alles andere als ein launiger Frühjahrsspaziergang. Der Dreifach-Champion aus der Ukraine rechnet am 4. Mai in Mannheim mit einem mutigen Herausforderer Francesco Pianeta.
„Ich habe sehr viel Respekt vor ihm. Er ist einer dieser Boxer, die noch jung und hungrig auf Erfolg sind“, sagte der 36 Jahre alte Schwergewichtler im Mannheim beim ersten verbalen Aufeinandertreffen der beiden künftigen Rivalen vor der Presse.
Der jüngere der beiden Klitschko-Brüder und der Deutsch-Italiener aus Gelsenkirchen kennen sich schon aus einigen gemeinsamen Sparringsrunden im Sommer vergangenen Jahres im österreichischen Going. Glaubt man dem Ukrainer, hat ihm der in Cosenza in Italien geborene Pianeta dabei durchaus einiges abverlangt. „Er war unheimlich unbequem zu boxen“, sagte der WBO-, IBF- und WBA-Champion über den Rechtsausleger, der damals Klitschkos Gegner Tony Thompson imitieren sollte.
Wladimir Klitschko schlug den Amerikaner in der Folge wie schon 2007 K.o. und hat dies zweifellos auch bei seiner 23. WM vor. Dass das gelingt, bezweifelt bis auf Pianeta und dessen Anhang eigentlich niemand. Aber Klitschko-Manager Bönte versucht natürlich dennoch, wenigstens etwas Brisanz in die vermeintlich einseitige Angelegenheit zu bringen. „Das ist die klassische Rocky-Konstellation: das Duell zwischen einem langjährigen Champion und einem unbekannten Herausforderer“, sagte er.
Als Boxer ist Pianeta trotz seiner 28 Siege in 29 Kämpfen (1 Unentschieden) noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Schlagzeilen machte der Profi aus dem Magdeburger SES-Stall lediglich 2009, als er an Krebs erkrankt war. „Das war eine schwere Zeit für mich. Aber ich habe nie die Hoffnung verloren, die Krankheit zu überwinden und wieder in den Ring zurückkehren zu können“, sagte der 28-Jährige.
Wie Francesco Pianeta („Ich werde Klitschko ausknocken“) glaubt auch sein Manager, dass die Boxwelt in der Nacht zum 5. Mai auf den Kopf gestellt wird. „Die Zeit für unseren Mann ist gekommen. Ich verspreche, es wird eine große Überraschung geben“, kündigte Ulf Steinforth vollmundig an.
Klitschko zieht wie immer die Massen. Am ersten Vorverkaufstag sind nach Veranstalterangaben für den Kampf, den RTL live überträgt, bereits 3000 Karten verkauft worden. Die SAP Arena fasst insgesamt rund 13 000 Zuschauer.
Wladimir Klitschko boxt bereits das vierte Mal in Mannheim. Dort habe seine zweite Karriere begonnen, bekannte er. Nach dem spektakulären Verlust des WBO-WM-Gürtels im April 2004 an Lamon Brewster (USA) kürte sich der Schwergewichtler zwei Jahre später bei seinem ersten Auftritt in der SAP Arena mit einem K.o.-Sieg über den Amerikaner Chris Byrd zum IBF-Weltmeister. Den Titel gab er bis heute nicht ab.