Michel verstärkt deutsches Boxer-Team bei Olympia
Baku (dpa) - Knapp sechs Wochen vor Olympia-Beginn haben die deutschen Boxer ihr Rio-Team auf vier Athleten vergrößert. Serge Michel schaffte bei der vorletzten Olympia-Qualifikation in Baku den Einzug ins Finale und eroberte damit einen Startplatz für Rio.
Den Endkampf gegen den Olympia-Dritten Timur Mamadow aus Aserbaidschan musste er aber absagen. „Serge hatte zwei Cuts. Im Interesse der Gesundheit des Sportlers konnte wir ihn nicht boxen lassen“, sagte Angelika Fischer von der Ärzte-Kommission des Boxverbandes AIBA.
Das Olympia-Ticket hatten zuvor bereits Erik Pfeifer aus Lohne im Superschwergewicht, der Sindelfinger David Graf im Schwergewicht und im Halbweltergewicht APB-Weltmeister Artem Harutyunyan aus Hamburg sicher. Letzte Möglichkeit, einen Rio-Startplatz zu erkämpfen, ist das Turnier vom 3. bis zum 8. Juli in Vargas/Venezuela. Dort starten für die deutschen Farben Hamza Touba (Kaarst/bis 52 kg), Artur Bril (Köln/bis 60 kg), Arajk Marutjan (Schwerin/bis 69 kg) und Xhek Paskali (Ludwigsburg/bis 75 kg).
„Mit den Leistungen in Baku bin ich zufrieden. Edgar Walth und Abass Baraou haben toll geboxt und sind nur knapp gescheitert. Von Serge Michel habe wir einen Startplatz erwartet“, sagte Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV), am Sonntag. „Wenn wir jetzt noch ein bisschen Glück haben in Venezuela, dann erreichen wir unser Ziel.“ Kyas rechnet mit zwei weiteren Olympia-Startplätzen.
Erste Wahl dafür sind Marutjan, WM-Dritter und EM-Zweiter von 2013, und Touba, Dritter der Europaspiele von 2015. Bei dem Turnier für Boxer der neuen Profisparte APB und der halbprofessionellen Serie WSB werden 26 olympische Startplätze vergeben. Vor vier Jahren in London waren vier deutsche Boxer vertreten.