Positive A-Probe bei Klitschko-Gegner Wach
Hamburg (dpa) - Der polnische Schwergewichtsboxer Mariusz Wach soll im Kampf gegen Weltmeister Wladimir Klitschko gedopt gewesen sein. Klitschko-Manager Bernd Bönte bestätigte eine Meldung von bild.de.
„Wir sind überrascht. Wenn die B-Probe auch positiv ausfällt, wird Wach zu Recht gesperrt. Doping ist ein absolutes 'No go'“, sagte Bönte. Bei der Analyse der A-Probe seien im Kölner Institut für Biochemie anabole Steroide nachgewiesen worden, heißt es. Wach hat jetzt Gelegenheit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen. Sollte auch diese positiv sein, droht dem Polen eine einjährige Sperre.
Wladimir Klitschko meinte: „Jetzt wundert mich nicht mehr, dass Wach die härtesten Schläge weggesteckt hat.“ Der in den USA lebende 32-jährige Pole hielt sich in dem Kampf am 10. November in Hamburg trotz schwerster Treffer zwölf Runden auf den Beinen. Dennoch verlor er deutlich nach Punkten und musste nach 27 Siegen die erste Niederlage seiner Profikarriere hinnehmen.
„Abgesehen vom illegalen Vorteil, den sich ein Boxer verschafft: Wenn jemand unter Dopingeinfluss härteste Schläge hinnimmt, dann ist das höchstgefährlich für seine Gesundheit“, betonte Bönte.
Anabole Steroide werden im Sport zu Muskelzuwachs und Erhöhung der Regenerationsfähigkeit missbraucht. Ob sie auch das Schmerzempfinden beeinflussen und die Nehmerqualitäten eines Boxers erhöhen, ist nicht bewiesen und nach Auskunft von Anti-Doping-Ärzten eher unwahrscheinlich.
Spekulationen kommen jetzt auf, ob auch Vitali Klitschkos Gegner Shannon Briggs vor zwei Jahren unter Dopingeinfluss gestanden haben könnte. Der Amerikaner verlor gegen den heute 41-jährigen Ukrainer einstimmig nach Punkten, ging aber trotz schwerster Treffer nicht k.o. Als er zur Dopingkontrolle sollte, wurde Briggs ohnmächtig und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wurden eine Gehirnerschütterung, zwei Frakturen im Gesicht, ein Muskelriss sowie ein geplatztes Trommelfell festgestellt.