Vier deutsche Siege beim Chemiepokal
Halle/Saale (dpa) - Auch ohne Europameister Denis Makarov sind Deutschlands Amateur-Boxer beim 38. Chemiepokal in Halle/Saale am Wochenende überzeugend in das vorolympische Wettkampfjahr gestartet.
Vier Siege gegen starke internationale Konkurrenz aus neun Ländern nähren die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden bei den Welt- und Europameisterschaften. „Wir sind auf einem guten Weg. Die harte Arbeit der vergangenen Wochen und Monate hat sich ausgezahlt“, sagte Michael Müller, Sportdirektor des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV), nach den Finals.
Für die Glanzlichter sorgte die junge Garde, die ihr Talent nachhaltig unter Beweis stellte. Dem erst 19 Jahre alten Jugend-Olympiasieger Artur Bril (Köln) gelang im Leichtgewicht mit einem 5:4-Finalsieg über Faziliddin Gibnazarow (Usbekistan) sein erster internationalen Erfolg im Männerbereich. „Artur hat sich prima entwickelt und ein Riesenpotenzial. Wir werden ihn behutsam aufbauen und bestimmt wir noch viel Freude an ihm haben“, sagte Chef-Bundestrainer Valentin Silaghi. Der 20-jährige zweimalige deutsche Weltergewichts-Meister Patrick Wojcicki (Wolfsburg) wusste bei seinem 5:4-Finalsieg über Abdulkadir Körodlu (Türkei) ebenso zu überzeugen.
Für die größte Überraschung der Endkämpfe sorgte Halbschwergewichtler Kevin Künzel (Schkopau), der Vize-Weltmeister Elschod Rasulow (Usbekistan) nach einem 2:2 mit Punktrichterentscheid besiegte. Der Lokalmatador spielt in den internationalen Planungen allerdings im Gegensatz zu Mittelgewichtler Stefan Härtel (Berlin), der das deutsche Finale gegen Konstantin Buga (Velbert) mit 6:2 nach Punkten gewann, keine Rolle.
Mit individuellem Training in den einzelnen Stützpunkten und einem Sparringslehrgang soll der weitere Formaufbau vorangetrieben werden. „Mitte Mai folgen weitere internationale Vergleiche. Danach werden wir die Aufgebote für WM und EM nominieren“, kündigte Silaghi an. Dann wird auch Europameister Makarov, der in der Saalestadt grippekrank fehlte, wieder dabei sein. „Er ist und bleibt unser größter Hoffnungsträger“, versicherte DBV-Präsident Jürgen Kyas. Die EM im Juni in Sofia bildet den Aufgalopp für die WM im Herbst in Baku, bei denen der Großteil der Olympia-Fahrkarten vergeben wird.