WM-Aus für Marutyan und Pfeifer im Halbfinale
Almaty (dpa) - Deutschlands Amateurboxer erleben die WM-Endkämpfe im kasachischen Almatay nur in der Zuschauerrolle.
Arayk Marutyan (Schwerin) und Erik Pfeifer (Lohne) schieden in den Halbfinals als letzte Athleten aus dem ursprünglich zehnköpfigen Aufgebot des Deutschen Boxsport-Verbandes aus. Dennoch fällt die Gesamtbilanz mit zwei dritten Rängen etwas besser aus als bei den vergangenen Titelkämpfen, als lediglich Pfeifer eine Bronzemedaille mit nach Hause brachte.
Auch diesmal war für den Superschwergewichtler in dem Limit über 91 Kilo nicht mehr drin. Pfeifer fand wie schon bei den Olympischen Spielen 2012, als er in der Vorrunde an Iwan Dytschko gescheitert war, erneut keine Mittel, um den physisch überlegenen Kontrahenten aus Kasachstan in Verlegenheit zu bringen. Am Ende stand eine einstimmige Punktniederlage (27:30, 27:30, 28:29) für den 26 Jahre alten Sportsoldaten zu Buche.
Seine zweite WM-Medaille machte den Deutschen nicht so richtig froh. „Bronze hatte ich schon“, meinte Pfeifer unmittelbar nach Kampfende. Seine Niederlage gestand er aber unumwunden ein: „Er hat das schlau gemacht, die Distanz gehalten mit seiner Führhand. Ich konnte irgendwie nicht vorbei.“
Vizeeuropameister Marutyan unterlag im Weltergewicht bis 69 Kilo dem Olympia-Fünften Danjar Jeleussinow aus Kasachstan einstimmig mit 0:3 (27:30, 27:30, 27:30) nach Punkten. Der Schützling von Trainer Michael Timm war über die gesamte Kampfdistanz hinweg der aktivere Mann und versuchte, seinen Gegner in die Defensive zu drängen.
Die besseren Treffer setzte nach Ansicht der Punktrichter aber der Kasache, dem sie alle drei Runden zusprachen. „Das hätte ich nicht gedacht. In der dritten Runde habe ich nur attackiert“, sagte der 21 Jahre alte Marutyan. Auch sein Trainer schimpfte: „Wenn ich das Urteil sehe: Da stand schon vorher der Sieger fest.“
Der gebürtige Armenier durfte mit dem Gewinn seiner zweiten Medaille bei den beiden internationalen Titelkämpfen dieses Jahres dennoch zufrieden sein. „Medaille bei meiner ersten WM, da kann man schon stolz sein“, sagte der Sportsoldat.