Der Kater nach der Europapokal-Nacht

Dem kompletten Bundesliga-Quartett droht in der Europa League das Aus.

Mönchengladbach. Zwei Niederlagen und zwei Remis sind nicht gerade das, was sich die deutschen Teams in der Fußball-Europa-League erhofft hatten. Allen vier Teilnehmern der viel gelobten Bundesliga droht in den Rückspielen der K.o.-Runde das Aus. Dabei sind Mönchengladbach (3:3 gegen Lazio Rom) und Stuttgart (1:1 gegen Genk) noch in einer besseren Ausgangslage als Leverkusen (0:1 gegen Benfica Lissabon) und Hannover (1:3 bei Machatschkala).

Zahlreiche individuelle Patzer kosteten eine bessere Ausgangsposition. Die Aussage von Gladbachs Trainer Lucien Favre („Wir müssen einiges korrigieren“) darf dabei für das gesamte deutsche Quartett gelten.

Aber sowohl in Gladbach als auch in Leverkusen sprachen sich die Beteiligten Mut zu. „Wir haben noch alle Chancen, auch wenn wir geknickt sind“, sagte Bayers Sportdirektor Rudi Völler. Gladbachs Manager Max Eberl erklärte: „Wir sind von einem Spitzenteam aus Italien nicht an die Wand gespielt worden und sind im Europapokal auswärts noch ungeschlagen.“

Wenige Sekunden fehlten der Borussia zum Sieg. Das Tor von Libor Kozak in der Nachspielzeit fiel nach dem gleichen Schema wie die ersten beiden Lazio-Treffer: Hoher Ball in den Gladbacher Strafraum, wo die Innenverteidiger ihre Gegenspieler sträflich allein ließen. „Lazio war seit der 70. Minute in Unterzahl. Es darf nicht passieren, dass wir in der Nachspielzeit bei einer Standardsituation so in Unordnung geraten“, sagte Torhüter Marc-André ter Stegen.

Nur 40 Stunden Zeit hat die Mannschaft, den späten Ausgleich zu verarbeiten. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) steht die Auswärtsaufgabe beim Hamburger SV auf dem Programm. „Die kurze Regenerationszeit ist hart. Topfit werden wir sicher nicht sein, das ist unmöglich“, sagte Trainer Lucien Favre, der die Anfangself auf mehreren Positionen ändern will.