Deutschland-Cup Internationale Eishockey-Party in Krefeld
Krefeld · Der Deutschland-Cup vereint Fans verschiedener Nationen. Die Stimmung rund um die Yayla-Arena ist gut, der Auftakt geglückt.
Auf dem Eis wird um jeden Zentimeter gekämpft. Die Eishockey-Nationen beim Deutschland-Cup schenken sich nichts. Ganz anders ist da das Bild auf den Tribünen und rund um das Stadion. Ob Besucher aus Russland, der Schweiz, Deutschland oder einfach Fans des Sports – selten war der Eishockey-Standort Krefeld so international wie in diesen Tagen. Nach der Premiere im vergangenen Jahr, weiß das Turnier auch bei seiner zweiten Auflage in Krefeld zu überzeugen.
Beim Auftaktspiel am Nachmittag dominierten noch die Schweizer Kuhglocken, doch spätestens mit dem ersten Bully der deutschen Mannschaft übernahmen dann die Gastgeber. Gegen die kleinen schwarz-rot-gelben-Klapphände kamen die Kuhglocken akustisch nicht mehr an und das lag auch an der großen Zuschauerzahl, diese nahm besonders zum Abendspiel in die Yayla-Arena zu. Während die Krefelder mit Stolz das Trikot von Daniel Pietta trugen, der im Nationalmannschafts-Kader der einzige Pinguin ist, machten sich auch von weiter her Fans der deutschen Mannschaft auf den Weg nach Krefeld, trafen sich dort mit alten Bekannten. Die Gruppe rund um Thomas Völker ist das Paradebeispiel. „Wir treffen uns immer bei großen Turnieren, fahren zu jeder WM“, sagt Völker. Da ist es selbsterklärend, dass sich die Truppe schon in Krefeld auskennt, bereits im vergangenen Jahr hier war. Doch auch in diesem Jahr ging es wieder für das Wochenende nach Krefeld. Die Reisegruppe stammt aus Hamburg, Bietigheim, Augsburg und Düsseldorf. „Der Deutschland-Cup ist für uns ein fester Termin, egal wo er stattfindet“, meint Völker, der wie viele in der Arena auf einen deutschen Sieg hofft.
Ganz anders sehen das die russischen Besucher, die sich bereits mittags rund um die Arena eingefunden haben und neben den deutschen Fans die größte Anhängerschaft beim Deutschland-Cup stellen. Mit einer Menge guter Laune und dem ein oder anderen Kaltgetränk sorgt Willi Matern mit seiner Gruppe für Stimmung. Zusammen mit Vater, Onkel und ein paar Freunden haben sie sich aus Heinsberg auf den Weg gemacht. „Ich wurde vor ein paar Wochen gefragt, ob wir denn nicht zum Deutschland-Cup sollen, da musste ich nicht lange überlegen, hab meinen Onkel und meinen Vater eingepackt und dann stand die Sache“, sagt Matern. Sein Vater bringt es auf den Punkt: „Wir lieben Eishockey, deswegen sind wir hier.“ Manche aus der Gruppe stehen in ihrer Freizeit selber auf dem Eis und auch wenn die russische Mannschaft nur mit einer B-Mannschaft antritt, freuen sich die Jungs, sie mal hautnah spielen zu sehen.
Noch bis Sonntag kämpfen neben den Deutschen auch die Teams aus Russland, der Schweiz und der Slowakei um den Pokal. Nach dem Ruhetag am Freitag gilt besonders der Samstag als beliebt, der DEB erwartet 5000 bis 6000 Zuschauer. Für die, die ohnehin das ganze Wochenende in der Seidenstadt verbringen, spielt der Tag keine Rolle. Sepp Regli kam mit seiner Frau aus Zug und nahm die rund 660 Kilometer nach Krefeld gerne in Kauf. Warum er hier ist? „Weil die Schweizer Nati hier spielt“. Auch Regli lässt sich kein Turnier entgehen. Von der sehr jungen Schweizer Mannschaft erwarte er nicht viel, das erste Spiel gewann diese aber überzeugend, schlug die Slowakei mit 5:2. Ein gelungener Auftakt in den Deutschland-Cup. Nicht nur für Regli und die Schweiz.