Kommentar Rücktritt von Fortuna-Aufsichtsratsmitglied Veith war zwangsläufig

Meinung | Düsseldorf · Christian Veith ist kein Aufsichtsratsmitglied bei Fortuna Düsseldorf mehr. Der Schritt bietet eine Chance für den Verein.

 Kommentar von Norbert Krings

Kommentar von Norbert Krings

Foto: Sergej Lepke

Für viele Fortuna-Fans zählt nur das Sportliche. Was in der Vereinsführung abläuft, ist für sie tendenziell uninteressant. Doch der Stress zwischen Aufsichtsrat und Vorstand sowie innerhalb des Kontrollgremiums wirken sich irgendwann mit steigender Intensität auch auf die Mannschaft und den Trainer aus. Um in einem Gremium wie im Aufsichtsrat zusammenzuarbeiten, muss Vertrauen da sein. Zudem ist der Wille zur Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins sehr wichtig. Persönliche Eitelkeiten sowohl in der Führung des Gremiums als auch bei den Mitgliedern stören die eigentliche Aufgabe erheblich.

Die Mehrheit im Aufsichtsrat soll sich gegen die weitere Zusammenarbeit mit Christian Veith ausgesprochen haben. Gerade bei Personalentscheidungen muss es immer wieder harte Diskussionen gegeben haben. Wenn nur ein Aufsichtsratsmitglied auf Dauer im Kontroll-Gremium mit dem Vorstands-Vorsitzenden nicht klarkommt, ist der Rücktritt zwangsläufig.

Kontroversen hat es im Aufsichtsrat der Fortuna zuletzt zu oft genug gegeben. Entscheidungen, die – wie in diesem Gremium nötig – in demokratischer Form getroffen wurden, sollten dazu führen, dass sich die AR-Mitglieder damit auch abfinden und im Dienst der Sache weiterarbeiten. Das war ganz offensichtlich nicht mehr möglich. Der persönliche Streit stand mehr im Mittelpunkt als die Themen, über die gestritten wurde.

Man muss den Verein verstehen, dass er nicht eine Erklärung auf die Homepage setzen und den Medien übermitteln kann, die den Interessen von Fortuna Düsseldorf zuwider läuft. Gerade weil auch die Entscheidung pro Röttgermann mit Mehrheit im Aufsichtsrat getroffen worden war.

Zumindest irritierend ist die Vorgehensweise, dieses Thema so kurz vor der Jahreshauptversammlung aufkommen zu lassen. Die endlich erlangte Ruhe sollte dies aber nicht lange stören.