Matschiger Rasen KFC Uerdingen kann nicht in der Grotenburg trainieren
KFC-Teamchef Stefan Reisinger sucht nach alternativen Trainingsplätzen, weil der Rasen im Grotenburg-Stadion aufgeweicht ist.
Der November ist erst ein paar Tage alt, winterlich geht es in Krefeld noch lange nicht zu – doch die Trainer und Spieler des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen müssen schon im großen Stile improvisieren. Die Regenfälle haben den Rasenplatz im Grotenburg-Stadion aufgeweicht. Unbespielbar sei der Untergrund daher gewesen, befand Teamchef Stefan Reisinger. Am Mittwoch absolvierte die Mannschaft daher Kraftübungen im Fitnessstudio. Am Donnerstag trainierten die Uerdinger dann auf der Bezirkssportanlage am Sprödentalplatz, etwa einen Kilometer entfernt. Immerhin, so hofften Teamchef Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel am Donnerstagmittag, wolle man zumindest das Abschlusstraining am Freitag, einen Tag vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, in der Grotenburg durchführen.
KFC Uerdingen könnte nach Düsseldorf ausweichen
Solche Geschichten kennt man vom KFC Uerdingen eigentlich nur aus den Wintermonaten, wenn die Plätze gesperrt werden wegen der Kälte. Die durch die vielen Niederschläge verursachte Nässe in den vergangenen Tagen und Wochen hat nun aber offenbar neue Fakten geschaffen. „Wir hoffen nun auf einen Ausweichplatz. Wir sind auch mit der Stadt Düsseldorf im Austausch. Wir werden in der Länderspielpause nach Alternativen suchen. Es ist besser, auf Rasen zu trainieren“, sagt Reisinger. Der 38-Jährige weiß, wovon er spricht. Im vergangenen Winter musste der KFC schon einmal umziehen. Mal zum Löschenhofweg nach Uerdingen, mal zum damaligen Kooperationspartner Teutonia St. Tönis, mal zu beheizten Plätzen in Düsseldorf. Im vergangenen Januar musste kurzfristig sogar einmal eine Fußball-Halle aufgesucht werden.
Der Klub unterhält zwar über seinen Präsidenten und Hauptinvestor Mikhail Ponomarev eine teure Profimannschaft, besitzt aber kein eigenes Trainingsgelände. Das Team ist darauf angewiesen, dass es städtische Plätze gibt, die es nutzen kann – wie die Grotenburg. Problematisch wird es regelmäßig in den feuchten und kalten Monaten. Das Drainage-System im Stadion ist veraltet. Keine einfachen Bedingungen. Reisinger aber will es nicht als Alibi für eine mögliche Niederlage im nächsten Spiel gelten lassen: „So ist es eben. Wir sollten nicht jammern. Am Samstag müssen wir wieder Gas geben.“
Doch nicht nur bei den Trainingsbedingungen ist Umdenken gefragt. Auch die Verletzung von Kapitän Jan Kirchhoff, der an Waden-Problemen leidet, zwingt Reisinger und Steuernagel zu taktischen Denkaufgaben. Ob der 29-Jährige am Samstag auf dem Feld stehen kann, war am Donnerstag noch unklar. Eine Option ist offenbar, dass Oliver Steurer, der diese Position schon zu Saisonbeginn bekleidet hatte, zuletzt in Duisburg als linker Verteidiger aushalf, wieder ins Zentrum rückt und neben Assani Lukimya aufläuft. Kirchhoff hatte der Defensive auch Stabilität gegeben. Daniel Steuernagel: „Die Achse Innenverteidigung und defensives Mittelfeld war schon sehr gut, auch was die Restverteidigung angeht.“
Falls Steurer in die Mitte versetzt wird, müssten auch Alternativen für den Posten des linken Außenverteidigers überlegt werden. Denkbar ist auch, dass Kevin Großkreutz in die Startelf zurückkehrt und seine frühere Position als rechter Mann in der Viererkette einnimmt. Alexander Bittroff, der den Weltmeister von 2014 in den vergangenen Wochen mehr als würdig vertreten hatte und sich sogar als Stammkraft anbot, könnte dann auf die linke Seite ausweichen, die er in der Schlussphase in Duisburg schon bespielt hatte.
Innenverteidiger Dominic Maroh nahm am Donnerstag nach seiner Hüftverletzung das Training wieder auf. Auch der 32-Jährige sei eine Option, meinte Steuernagel. Allerdings blieb der Deutsch-Slowene in dieser Saison noch ohne Einsatz. Weder bei Heiko Vogel noch bei Stefan Reisinger und Daniel Steuernagel war er bisher erste Wahl. Sein letztes Spiel für den KFC bestritt Maroh im Finale des Niederrheinpokals gegen den Wuppertaler SV am 25. Mai.