DFB-Pokal: Schalke im Freudentaumel
Mit dem „goldenen Tor“ von Raúl gelingt gegen München der Finaleinzug.
München. Diesen Triumph hatten dem FC Schalke 04 wohl nur die kühnsten Optimisten zugetraut. Mit einem 1:0 (1:0) bei Bayern München hat die Mannschaft von Trainer Felix Magath die Überraschung geschafft und das Pokalfinale am 21. Mai in Berlin erreicht. Weshalb die Schalker es in den entscheidenden Partien gelingt, an ihre Leistungsgrenze zu gelangen und im Alltag Bundesliga in der Durchschnittlichkeit verhaftet bleiben, wird allerdings ihr großes Geheimnis bleiben. Doch diese Problematik sollte am Mittwoch Abend Nebensache sein. Die Schalker hatten von Beginn an alles versucht, um den Bayern das Leben schwer zu machen.
Felix Magath bot vor der Abwehr mit Joel Matip, Peer Kluge und Anthony Annan eine Dreierkette auf, die defensiver kaum sein konnte. Diese Maßnahme zeigten vor allem in der ersten Hälfte Wirkung, weil sich die Münchner in ihrem schier unendlichen Passspiel in die Breite selbst verloren. Es fehlte der Mannschaft Kreativität und Lauffreude, so dass der jeweils Ballführende große Probleme hatte, eine Anspielstation in der Angriffsspitze zu finden. Sowohl Arjen Robben auf der rechten, als auch Franck Ribéry auf der linken Seite waren zudem nach dem Vorbild von Borussia Dortmund aus der Vorwoche in der Bundesliga aus dem Spiel genommen. Wie bereits gegen den BVB hatte die Mannschaft von Louis van Gaal auch in dieser Partie den weitaus größeren Ballbesitz. Die Tormöglichkeiten jedoch besaßen allein die Schalker.
Nach 14 Minuten scheiterte Raúl mit einem Kopfball zunächst äußerst knapp, weil Mario Gomez auf der Torlinie für Torhüter Thomas Kraft gerade klären konnte. Der Eckstoß von Farfan brachte dann aber doch die Führung. Christoph Metzelder verlängerte per Kopf und der Spanier war erneut zur Stelle und beförderte den Ball über die Torlinie (15.). In der Folge hätten die Schalker auch den zweiten Treffer erzielen können, aber diesmal scheiterte Benedikt Höwedes mit einem Kopfball, den Thomas Müller vor der Torlinie aus der Gefahrenzone beförderte (35.). Die Bayern schafften es erst in der Schlussphase, ihre Behäbigkeit abzulegen und sich Tormöglichkeiten zu kreieren. Sie scheiterten mit ihren Schussversuchen am bärenstarken Manuel Neuer im Schalker Tor.