DOSB-Chef Bach will härtere Doping-Strafen
Berlin (dpa) - DOSB-Präsident Thomas Bach hat sich für härtere Strafen bei Doping-Verstößen ausgesprochen. Derzeit sei eine Sperre von zwei Jahren bei Erstvergehen die Regel.
„Hier sollte man bei bestimmten Substanzen die Regelstrafe auf vier Jahre erhöhen, um einen zusätzlichen Abschreckungseffekt zu erzielen“, sagte er in Berlin vor dem Verein der ausländischen Presse in Deutschland.
Als Athletensprecher habe er sich noch für lebenslange Sperren bei Doping-Vergehen ausgesprochen, meinte der Fecht-Olympiasieger von 1976. „Allerdings habe ich mich von den Angehörigen meines eigenen Berufsstandes belehren lassen müssen, dass das rechtlich nicht durchsetzbar ist“, sagte der Jurist. Jemanden bei einem erstmaligen Vergehen lebenslang zu sperren, „würde vor keinem Gericht der Welt standhalten“.
Die lebenslange Strafe sei im Code der Welt Anti-Doping-Agentur WADA für Wiederholungstäter vorgesehen, sagte Bach, der auch Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees ist. Er will sich im September in Buenos Aires zum Nachfolger von IOC-Chef Jacques Rogge wählen lassen.
Der höchste deutsche Sport-Funktionär erhofft sich durch die Revision des Welt-Anti-Doping-Codes erweiterte Möglichkeiten. „Da ist einiges im Gang“, hatte Bach zuvor der „Sport Bild“ erklärt.