Größter Fanklub der Borussia in Vorfreude
Die „Odenwälder Fohlen“ werden beim Pokalduell am Sonntag beim SV Darmstadt 98 kräftig mitfiebern.
Mönchengladbach. Die Augen von Frank Landzettel leuchten, wenn er von der DFB-Pokal-Partie von Borussia Mönchengladbach beim SV Darmstadt 98 am Sonntag erzählt. Der 45-Jährige ist Gründer und Vorsitzender der „Odenwälder Fohlen“, mit rund 600 Mitgliedern der größte Gladbacher Fanclubs in Deutschland.
Seit Mitte der 1970er Jahre ist Frank Landzettel dem Klub vom Niederrhein verfallen. „Angefangen hat das mit den Europapokal-Übertragungen im Radio“, erinnert er sich. Fasziniert durch die Duelle mit den in den 1970er Jahren übermächtigen Bayern habe er schnell Sympathien für den „David“ entwickelt.
Immer wieder hatte es ihn zusammen mit Gleichgesinnten aus dem Odenwald an den damaligen Bökelberg gezogen. Nach einer der zahllosen Fahrten reifte bei ihm im Frühjahr 2002 die Idee, mit seinen Freunden einen Fanclub zu gründen. Nur ein kleiner sollte es sein, der Name war schnell gefunden: „Odenwälder Fohlen“. Am 1. August 2002 waren elf Gladbach-Fans die Gründungsmitglieder. Schnell schlossen sich dem Fanclub weitere Anhänger an.
Mittlerweile zählen die „Odenwälder Fohlen“ rund 600 Mitglieder, bis zu 50 neue kommen jährlich hinzu. Die Aktivitäten des Fanclubs bestehen aus mehr als nur den gemeinsamen Fahrten zu den Spielen der Borussia. Jedes Jahr veranstaltet der Fanklub ein großes Sommerfest, zu dem auch die Familien der Mitglieder eingeladen werden. Landzettel ärgert sich über das seiner Ansicht nach verzerrte Bild der Fans in der Öffentlichkeit. Gewalt habe bei den „Odenwälder Fohlen“ keinen Platz, erzählt er. „Wer da auffällig ist, fliegt sofort raus.“ Da sei man konsequent. Der Spaß am Fußball stehe im Mittelpunkt.
Häufig nutzt man zu Auswärtsspielen den Mannschaftsbus des SV Darmstadt 98, der beim Verkehrsunternehmen NVS angemietet werden kann. Das Aufsehen sei jedes Mal groß, wenn der Reisebus mit der Lilien-Lackierung am Borussia-Park anrollt. Denn bei den Anhängern von Borussia Mönchengladbach genießen die Lilien auch heute noch einen guten Ruf. Mit den 98ern ist Landzettel in besonderer Weise verbunden. Vor seiner Zeit als Borussia-Fan war er lange Jahre Dauergast am Böllenfalltor. Auch heute noch pilgert der Lilien-Sympathisant, wann immer es der Gladbacher Spielplan zulässt, ins Darmstädter Stadion. Zuletzt beim Drittliga-Auftakt gegen Elversberg.
Viele Fanclub-Mitglieder besuchen regelmäßig die Spiele der Lilien, erzählt Landzettel. Daher sei die Nachricht der Darmstädter Insolvenz im Jahre 2008 für viele ein Schock gewesen. Für die Mitglieder war schnell klar, dass sie sich mit dem taumelnden Traditionsverein solidarisieren würden. Geld wurde gespendet und einige Spiele in der Oberliga Hessen besucht. „Dafür haben wir viel positive Resonanz bekommen“, sagt Landzettel.
Doch bei aller Sympathie hofft der 45-Jährige am Sonntag (Anstoß: 14.30 Uhr) auf einen klaren Sieg seiner Borussia. „Gladbach gewinnt mit 3:0“, ist er sich sicher. Und wenn es am Ende nicht für einen Erfolg beim Außenseiter reicht? Dann, so Landzettel, sei es tröstlich, wenigstens gegen die Lilien ausgeschieden zu sein.