Eberl kann sich Favres Rückkehr vorstellen
Ob Hecking einen neuen Vertrag erhält, wird erst nach eingehender Analyse entschieden.
Mönchengladbach. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl wird aller Voraussicht nach den bis 2019 laufenden Vertrag von Trainer Dieter Hecking nicht mehr in dieser noch laufenden Saison 2017/18 verlängern. Das erklärte Eberl im Aktuellen Sportstudio des ZDF einige Stunden nach dem 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC.
Max Eberl, Gladbachs Sportdirektor, über Trainer Dieter Hecking
Demnach wolle er mit Hecking diese Saison nach der laufenden Spielzeit im Sommer erst einmal aufarbeiten und dann weitersehen, sagte Eberl. „Da gibt es einiges zu analysieren. Dieter ist auch nicht zufrieden mit dem, was wir spielen. Er hat eine ganz andere Vision, wie er spielen lassen will.“ Möglich sei, dass man erst einmal in bestehender Vertragskonstellation in die neue Saison gehe. „Das werden wir zusammen im Sommer entscheiden“, sagte Eberl und stellte sich auch der Kritik, zuvor schon einmal gesagt zu haben, er halte es für unvorstellbar, ohne einen über 2019 hinaus verlängerten Vertrag von Hecking in die nächste Saison zu gehen: „Vielleicht hat sich das geändert. Nochmal: Ich möchte mich da einfach jetzt nicht festlegen.“
In die Kritik an Gladbachs Saisonleistung bezog er viele mit ein: „Ich habe Fehler gemacht, der Trainer hat Fehler gemacht, die Spieler haben teilweise ihre Leistung nicht gebracht.“ Vielleicht habe er die Mischung im Kader falsch betrachtet und den ein oder anderen Spieler „mehr oder anders holen“ müssen, wie Eberl sich ausdrückte. Man sei vor allem im Sturm In seiner Spielart zu berechenbar geworden, das wolle man künftig ändern.
Im Gespräch mit ZDF-Moderator Jochen Breyer verriet Eberl auch, dass für ihn eine Rückkehr des alten Gladbacher Erfolgstrainers Lucien Favre nach Mönchengladbach „irgendwann in der Zukunft“ denkbar sei. Das Verhältnis von Eberl zu Favre spreche keinesfalls dagegen. „Wir haben immer kritisch, aber sehr, sehr gut zusammengearbeitet“, so Eberl, der von einer „großartigen Zeit“ sprach. Und was, wenn Favre zur nächsten Spielzeit zu Borussia Dortmund wechselte? „Dann wäre es die falsche Borussia“, sagte ein gut aufgelegter Eberl.
Zur Vormacht des neuen deutschen Meisters FC Bayern sagte Eberl angesichts einiger älterer Leistungsträger und des Abschieds von Trainer Jupp Heynckes: „Ich weiß nicht, ob das in den nächsten zwei, drei Jahren so bleibt. Ich will das nicht glauben. Aber dafür müssen wir alle einen guten Job machen.“ Und auf die Frage, was wäre, würden die Bayern auch in den nächsten sechs Jahren deutscher Meister werden, sagte Eberl grinsend: „Dann höre ich auf.“