Tennis DTB-Boss Klaus kritisiert Davis Cup-Weltverbandspläne scharf

Valencia (dpa) - Der Präsident des Deutschen Tennis Bundes, Ulrich Klaus, hat sich mit deutlichen Worten gegen die vom Weltverband geplante Radikalreform des Davis Cups ausgesprochen.

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„Der Wettbewerb benötigt kleine Anpassungen, die mit Bedacht ausgeführt werden sollten, um die Profis zu entlasten“, sagte Klaus in Valencia. „Aber keine radikale Reform, die eine mehr als 100 Jahre alte Tradition, einen der ältesten und prestigeträchtigsten Länderkämpfe im Sport, kaputtmacht.“

Der Weltverband ITF hatte im Februar einen Plan für einen sogenannten „World Cup of Tennis“ der besten 18 Nationen vorgelegt, der ab 2019 jährlich innerhalb einer Woche am Ende der Saison im November an einem Ort ausgetragen werden soll. Abgestimmt wird über den Vorschlag auf der Generalversammlung im Herbst. Auch Klaus ist dann dabei.

In Valencia hatte Deutschland am Wochenende im Viertelfinale knapp mit 2:3 gegen Spanien verloren. Im entscheidenden fünften Spiel musste sich Philipp Kohlschreiber nach fast fünf Stunden erst in fünf Sätzen dem Spanier David Ferrer geschlagen geben. Die Stimmung in der Stierkampfarena war an allen drei Tagen herausragend.

„Dieses Viertelfinale in Valencia hat gezeigt, wofür der Davis Cup noch immer steht — für Emotionen, eine einzigartige Atmosphäre und spannende Matches, über die man noch in vielen Jahren sprechen wird“, sagte Klaus. „So etwas wird das von der ITF angestrebte Format nicht bieten können.“

Zuvor hatte sich auch schon Tennis-Legende Boris Becker gegen die ITF-Vorschläge ausgesprochen. „Das kannst du mit Geld gar nicht wettmachen“, sagt Becker zur besonderen Atmosphäre in Valencia.