Ein kluger Schachzug
Es wäre das falsche Signal würde man annehmen, die Vorstöße von Reinhard Grindel (CDU) als DFB—Präsident oder Boris Pistorius (SPD) als Innenminister von Niedersachsen seien direkte Reaktionen auf die Chaoten von Rostock, die im Pokalspiel am Montag gezündet und randaliert haben.
Bei DFB, DFL und Politik wird seit Wochen darüber nachgedacht, wie man noch vor dem Ligastart den großen Druck aus dem Konflikt mit den Ultras nehmen kann. Grindel ist es gelungen, den Ball an die Ultras weiterzureichen: Seht her, ich habe mich bewegt — jetzt seid ihr dran. Ähnlich Pistorius: Dass Ultras sich tatsächlich in einen abgesperrten Bereich stellen, um Pyrotechnik abzubrennen und damit glücklich zu sein, scheint kaum vorstellbar. Aber: Es ist jetzt an ihnen, ob sie glaubwürdig bleiben wollen, wenn es um wichtigere Themen geht: Anstoßzeiten, Stehplätze und Kommerzialisierung zum Beispiel.