Debakel bei der Eishockey-WM: Schießbude Deutschland
Norwegen demütigt das Team von Jakob Kölliker mit 12:4. Aus der Traum vom Viertelfinale.
Stockholm. Ein 4:12-Debakel (0:3, 1:6, 3:3) nach einer indiskutablen Vorstellung gegen Norwegen hat bei der Eishockey-WM das dritte Viertelfinale in Serie für das deutsche Team verhindert. Nach der höchsten WM-Niederlage seit dem 1:10 gegen Kanada 2008 ist zudem die direkte Olympia-Qualifikation für die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Kölliker in akuter Gefahr.
Beim abschließenden Vorrundenspiel morgen gegen Tschechien (16.15 Uhr/Sport 1) kann dem deutschen Team der Sprung in die Runde der letzten Acht nicht mehr gelingen, der einen sicheren Start in Sotschi 2014 bedeutet hätte.
Patrick Thoresen (1./2./33.), je zweimal Per-Age Skroder (34./41.) und Mats Trygg (35./53.), sowie Martin Roymark (6.), Lars Erik Spets (24.), Juha Kaunismaki (25.), Jonas Holos (28.) und Mats Hansen (44.) demütigten die DEB-Auswahl beim höchsten norwegischen Sieg gegen Deutschland. Düsseldorfs Patrick Reimer (39.), Justin Krueger (42.), Mannheims Marcus Kink (47.) und Christoph Fischer (58.) gelang nur Ergebniskorrektur.
Der Tabellenvierte Norwegen machte einen großen Sprung in Richtung Viertelfinale. Dadurch droht Deutschland auch in der Weltrangliste aus den Top-Neun-Nationen zu fallen. Dies würde bedeuten, dass sich das Kölliker-Team im kommenden Jahr in einem Viererturnier für Sotschi qualifizieren müsste.
Eine indiskutable Anfangsphase ließ Deutschland am Sonntag schon früh hoffnungslos zurückfallen. Nach nur anderthalb Minuten sah sich Kölliker beim Stand von 0:2 bereits zu einer Auszeit gezwungen. Auch der flammende Appell des Bundestrainers zeigte keine Wirkung. Nach fünf Minuten ging Torhüter Dennis Endras, der am Tag zuvor beim 2:1 gegen Dänemark noch überragender Akteur gewesen war, zugunsten von Dimitrij Kotschnew vom Eis.
Auch der Torhüterwechsel brachte keine Besserung. Fast jeder Schuss Norwegens landete im Netz. Zum Schlussdrittel brachte Kölliker erneut Endras, der indes nach nur 44 Sekunden wieder hinter sich greifen durfte. Gut sieben Minuten vor dem Ende hatte Endras genug, fuhr entnervt vom Eis und zerschlug aus Frust seinen Schläger.