DEG hat eine Rechnung offen
Im ersten Spiel unterlag das Team von Trainer Tomlinson mit 0:3. Murphy ist gesperrt.
Mark Murphy hat mehr Zeit, als ihm lieb ist. Der 34-jährige Stürmer brummt nach einer Matchstrafe acht Spiele Sperre ab. Am 1.Oktober hatte der 34-jährige Amerikaner im Heimspiel gegen München (0:3) den EHC-Stürmer Neville Rautert in der 28.Minute kopfüber in die Bande gecheckt und dafür vom DEL-Disziplinarausschuss die höchste Strafe dieser Saison in der Liga kassiert.
Am Freitag (20.20 Uhr) tritt die DEG in München an, ohne Murphy, der erst wieder zum Heimspiel gegen die Kölner Haie am 30. Oktober spielberechtigt ist. Auf Münchener Seite fehlt aber auch Rautert. Nach dem Check musste der Stürmer mit zehn Stichen über dem Auge genäht werden, dazu erlitt er noch eine Gehirnerschütterung. "Es war eine unglückliche Geschichte, aber sie ist passiert", sagt Murphy.
DEG-Trainer Jeff Tomlinson ist mit dem Strafmaß gegen Murphy immer noch nicht einverstanden. "Es gibt in der DEL härtere Fouls, die nicht einmal bestraft werden", sagt der 40-Jährige. "Manche Spieler haben es sich auch selbst zuzuschreiben, wenn sie sich verletzen. Besonders wenn sie ungeschützt mit dem Kopf zur Bande stehen."
Tomlinson verweist darauf, dass es bei der DEG ein spezielles Training gibt, damit Spieler Verletzungen nach Checks an der Bande noch vermeiden können. In diesem Zusammenhang will der DEG-Trainer auch nicht Rauterts Fall ansprechen, sondern verallgemeinert dies. Deshalb hat er kurzerhand das Wort "Schwalberei" kreiert. "In der NHL werden Schwalben mit 10 000 Dollar Strafe belegt. Das ist ein probates Mittel, um dem vorzubeugen. "Vielleicht wäre das eine Idee für den Fußball."
Auf Seiten der DEG wird am Freitag nur Mark Murphy fehlen, alle anderen Akteure sind fit. Beim EHC München sieht das anders aus. Trainer Pat Cortina muss auf Torhüter Jochen Vollmer, Verteidiger Daniel Hilpert sowie die Stürmer Jordan Webb, Mike Kompon, Ulrich Maurer und Neville Rautert verzichten.
"Gegen München haben wir noch eine Rechnung offen. Wir werden diese Mannschaft nicht unterschätzen. Der EHC ist dezimiert, und die nachgerückten Spieler werden kämpfen, weil sie sich beweisen wollen", sagt Tomlinson, der Gleiches von der DEG erwartet.